Affenpocken: Impfung für Risikogruppen jetzt verfügbar

In der vergangenen Woche sind die ersten Dosen des Pockenimpfstoffs in Niedersachsen angekommen. Risikogruppen können sich nun zur Vorsorge gegen die Affenpocken impfen lassen.

Impfung
Impfung | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Region. Niedersachsen ist weiterhin vergleichsweise schwach von der Ausbreitung des Affenpockenvirus betroffen. Von 592 gemeldeten Fällen in ganz Deutschland entfielen lediglich acht auf Niedersachsen. Schwere Krankheitsverläufe sind bei den niedersächsischen Betroffenen bislang nicht bekannt geworden. Die Gefährdung für die Gesundheit der allgemeinen Bevölkerung in Deutschland schätzt das Robert Koch-Institut (RKI) nach derzeitigen Erkenntnissen als gering ein. Trotzdem hat die Landesregierung nun eine erste Lieferung Pockenimpfstoff bekommen. Das berichtet das Landesgesundheitsministerium in einer Pressemitteilung.



Niedersachsen hat im Laufe der vergangenen Woche wie alle Bundesländer eine Impfstofflieferung des Bundes erhalten. Die erste Charge mit Impfstoff ist nach Angaben des Landes am 22. Juni eingetroffen und umfasst demnach 1.200 Einzeldosen. Der Bund hat insgesamt 240.000 Impfdosen bestellt, weitere Lieferungen würden ab Juli erwartet.

Impfung für Risikogruppen verfügbar


Somit können in Niedersachsen ab sofort im Rahmen der Postexpositionsprophylaxe (PEP) Personen gegen Pocken geimpft werden, die engen körperlichen Kontakt mit infizierten Personen hatten. Daneben könnten nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission auch Personen aus Risikogruppen präventiv geimpft werden. Dazu gehörten nach heutigem Stand Männer über 18 Jahre, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnern haben sowie Personal in Speziallaboratorien mit gezielten Tätigkeiten mit infektiösen Laborproben. Die Grundimmunisierung für Personen über 18 Jahre, die in der Vergangenheit keine Pockenimpfung erhalten haben, erfolgt mit zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens 28 Tagen. Bei Personen, die in der Vergangenheit gegen Pocken geimpft worden sind, reiche eine einfache Impfung aus.

„Da das Virus eine Inkubationszeit von 21 Tagen aufweist, ist es trotz der vergleichsweise geringen Verbreitung des Virus in Niedersachsen wahrscheinlich, dass in den kommenden Tagen und Wochen weitere Fälle auftreten“, erklärt Gesundheitsministerin Daniela Behrens. „Vor diesem Hintergrund ist wichtig, dass wir nun auch in Niedersachsen die Möglichkeit haben, Personen gegen die Pocken zu impfen, die unmittelbaren und engen Körperkontakt mit Betroffenen hatten. So können wir Ausbrüche im besten Fall frühzeitig eingrenzen. Für alle anderen Bürgerinnen und Bürger ist eine Pockenimpfung Stand heute nicht erforderlich.“ Die entsprechenden Impfungen werden in den niedersächsischen HIV-Schwerpunktpraxen durchgeführt. Dies entspricht dem zwischen Bund und Ländern vereinbarten Vorgehen.


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