Das CalenbergerInitiativen-Netzwerk gegen Massentierhaltung – ein Zusammenschluss mehrerer Bürgerinitiativen und Organisationen, die sich gegen die industrielle Massentierhaltung wenden – hat mehr als 20.000 Mitglieder und Unterstützer/innen hinter sich. Darüber hinaus sind sie in das Netzwerk „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ eingebunden, das mittlerweile deutschlandweit aus deutlich über 100 Bürgerinitiativen, Organisationen und Verbänden besteht und stetig wächst.
Sie fordern und mahnen:
- Die EU-Wasserrahmenrichtlinie soll bis 2015 für einen guten Zustand der Gewässer sorgen.
- Das verabschiedete Klimapaket sieht u.a. eine Reduktion der Klimaemissionen in der Land-wirtschaft um 10 % bis zum Jahr 2020 vor.
- Der Verlust der Artenvielfalt sollte bis 2010 gestoppt werden.
Steuergelder sollen (gedeckelt) für eine Landwirtschaft eingesetzt werden, die ökologisch intakte Kulturlandschaften prägt, gesunde Lebensmittel liefert, Arbeitsplätze schafft und dabei Tierschutzanliegen ebenso wie globale Entwicklungs- und Ernährungsfragen sowie den Klimaschutz berücksichtigt.
Zur Zeit herrscht insbesondere auf dem Milch- und Fleischmarkt Überproduktion. Die Folgen sind, dass Schlachthöfe, Molkereien und Supermärkte die Preise in den Keller drücken.
Laut Europäischem Rechnungshof liegen die Weltmarktpreise zumeist unter den Produktionskosten der Landwirte. Bauernhöfe geben unter diesem Preisdruck in großer Zahl auf. Trotzdem entstehen im Umfeld vieler Dörfer riesige neue Ställe für Massentierhaltungen. Die Bauern werden in die massive Verschuldung getrieben, obwohl weltweit die Fleischerzeugung massiv gesteigert wird und deutsche Erzeugnisse trotz Subventionierung bald nicht mehr weltmarktfähig sein werden.
Überschussproduktion und Ausrichtung auf den Weltmarkt vernichte, nach Meinung der Initiative, die bäuerliche Landwirtschaft in Deutschland genauso wie in den Entwicklungsländern. Dies zeige, dass die derzeitige Agrarpolitik der Europäischen Union zu einer verschärften Industrialisierung der Landwirtschaft, steigenden Klimaemissionen und zur weltweit zunehmenden Armut entscheidend beiträgt.
Zur Unterschriften-Aktion: http://agrarappell.promut.net/
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