Wie die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) bekannt gibt, werden die Züge der metronom am Samstag ab 2.30 bestreikt.
Folgendes gibt die GDL dazu bekannt:
„Die inhaltsgleichen Rahmenregelungen gefährden den Wettbewerb nicht, im Gegenteil: Sie tun ihm sogar gut.“ Das erklärte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, Claus Weselsky, in der heutigen Informationsveranstaltung zur aktuellen Tarifauseinandersetzung mit den privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen im Norden in Hamburg auf die Aussage der metronom, mit gleichen Löhnen würde der Wettbewerb zerstört.
Denn der Wettbewerb soll gerade nicht über die Lohnkosten der Lokomotivführer ausgetragen werden, sondern über das bessere Angebot an Fahrzeugen, Service und Sicherheit. „Erst dann herrschen faire Wettbewerbsbedingungen bei fairen Löhnen. Ansonsten behauptet jeder Arbeitgeber, der andere habe niedrigere Löhne und gewinne damit die Ausschreibungen oder auch die Fracht − und es gibt immer einen anderen“, so Weselsky.
Dabei liegen die Löhne der metronom-Lokomotivführer gar nicht so weit von den inhaltsgleichen Rahmenregelungen entfernt. metronom erzielt außerdem gute Gewinne. 50 Millionen Euro hat das Unternehmen im vergangenen Jahr an seine Gesellschafter überwiesen. „Keine Reinvestitionen, nur Gewinnmaximierung ist das Ziel“, so der Bundesvorsitzende: „In eine solche Philosophie passen die inhaltsgleichen Rahmenregelungen der GDL einfach nicht. Aber auch diese Philosophie kann und muss geändert werden.“ Und zwar nicht nur bei metronom, sondern bei allen anderen Unternehmen, die die Rahmenregelungen verweigern. Im Norden sind das noch die Nord-Ostsee-Bahn, die AKN Eisenbahn AG und die Ostseeland Verkehr (OLA).
Zur Konfliktlösung hat die GDL grundsätzlich auch nichts gegen eine Moderation einzuwenden. „Nach all den Erfahrungen, die wir bisher gemacht haben, muss diese aber unter bestimmten Bedingungen erfolgen“, so der GDL-Bundesvorsitzende. Eine Schlichtung mit nicht entscheidungsberechtigten Geschäftsführern kommt daher auch nicht in Betracht. Die GDL hat deshalb die metronom, die Nord-Ostsee-Bahn, cantus, Veolia Verkehr Sachsen Anhalt und die Gesellschafter BeNEX, Netinera und Veolia Verkehr aufgefordert, sich zu koordinieren. Mit einem solchen Zusammenschluss von entscheidungsberechtigten Arbeitgebern ist die GDL auch bereit, zu Gesprächen und Verhandlungen, die durch einen externen Moderator geführt werden. In dieser Zeit werden selbstverständlich die Streiks ausgesetzt.
Bis heute ist eine solche Moderation jedoch noch nicht unter Dach und Fach. „Die Arbeitgeber scheinen es nicht eilig damit zu haben. Die Nord-Ostsee-Bahn hat dieses Verfahren gleich als ‚Augenwischerei’ bezeichnet“, so Weselsky. „Die Unternehmen sollten jedoch nicht darauf spekulieren, dass die Streikbereitschaft der GDL-Mitglieder nachlässt. Von den mehr als 300 Lokomotivführern bei den vier Bahnen im Norden streiken von Beginn an nicht weniger als 180 Lokomotivführer – trotz Aussperrungen“, so der Vorsitzende des GDL-Bezirks Nord, Lutz Schreiber. Bei der OLA haben die Lokomotivführer Anfang Juli Streiks von 550 Stunden beendet. Anschließend sind sie bis zum heutigen Tage 280 Stunden ausgesperrt worden. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht. „So etwas schweißt unsere Mitglieder nur noch mehr zusammen“, so der Bezirksvorsitzende.
Streik am 16. Juli 2011, 2.30 Uhr
Da sich metronom immer noch nicht zu den inhaltsgleichen Rahmenregelungen bekennt und auch noch keine Lösung auf dem Moderationsweg festgelegt ist, ruft die GDL die Lokomotivführer hier am 16. Juli 2011 ab 2.30 Uhr wieder zu einem Arbeitskampf auf.
Ansprechpartner
Der Vorsitzende des GDL-Bezirks Nord, Lutz Schreiber, steht Ihnen am Samstag von 9 bis 10 Uhr als Ansprechpartner zur Verfügung,
Tel. (040) 37 41 10 41, E-Mail: Bezirk-Nord@gdl-nord.de.
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