Behörden sagen Automatensprengern den Kampf an

Seit 2020 nehmen die Sprengungen von Automaten mit Festsprengstoffen deutlich zu.

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Archivfoto | Foto: Rudolf Karliczek

Region. Verstärkt im vergangenen Jahr und auch in diesem Jahr kam es in der Region zu Sprengungen von Geldautomaten in Bankfilialen. Verbrechen dieser Art werden jedoch nicht nur in der Region begangen. Niedersachsenweit nehmen diese Taten zu. Wie das niedersächsische Innenministerium am heutigen Dienstag mitteilte, gab es in Niedersachsen in diesem Jahr bereits 38 Geldautomatensprengungen. Seit 2020 nehmen die Sprengungen von Automaten mit Festsprengstoffen deutlich zu. Auf Initiative des Innenministeriums trafen sich Mitte Juni Vertreter der Banken- und Kreditwirtschaft, des Innenministeriums und des Landeskriminalamtes (LKA) Niedersachsen und erörterten gemeinsame Ansätze, um Geldautomatensprengungen nachhaltig verhindern zu können.



Wie es in einer Mitteilung des Ministeriums heißt, richten die hochprofessionell agierenden Tätergruppen in einigen Fällen durch ihr brachiales und rücksichtsloses Vorgehen immense Schäden an. Dadurch können auch Passanten, Anwohner oder Einsatzkräfte schwer verletzt werden. Daher wolle diese Straftaten mit allen Mitteln verhindern. So habe das LKA Niedersachsen zur repressiven und präventiven Bekämpfung des Phänomens der Sprengung von Geldautomaten bereits eine Task-Force eingerichtet, die auch die intensivierten Maßnahmen der Polizeidirektionen koordiniert.


Taten verhindern


„Das Gespräch war ein gelungener Einstieg in eine engere Kooperation zwischen Polizei und Banken. Den Kampf gegen Geldautomatensprenger können wir nur gemeinsam bestreiten. Wir müssen vor allem präventive Maßnahmen intensivieren. Unser Ziel muss es sein, Taten von vornherein so gut wie möglich zu verhindern. Diese müssen für die Täter zunehmend unattraktiver werden. Wir haben darum beschlossen, nach dem ersten Austausch weitere Gespräche auf Fachebene zu führen und gemeinsam Maßnahmen umzusetzen, die einen deutlichen Rückgang dieser Taten zur Folge haben sollen", sagte niedersachsens Innenminister Boris Pistorius im Anschluss an das Gesprächs.


Täter stellen sich auf Sicherungsmaßnahmen ein


Die vornehmlich aus dem Ausland einreisenden Tätergruppen stellen sich auf die aktuell bestehenden Sicherungsmaßnahmen der Banken ein und passen ihr Vorgehen an. Auf polizeiliche Maßnahmen, auch bei unmittelbaren Verfolgungsmaßnahmen, reagieren die Täter äußerst rücksichtslos und bringen andere Verkehrsteilnehmende und sich selbst in Lebensgefahr, um sich dem Zugriff der Polizei zu entziehen.

Enge Zusammenarbeit


Minister Pistorius betonte, dass diesem Kriminalitätsphänomen nur mit einem abgestimmten Ansatz von Prävention, Strafverfolgung und internationaler Zusammenarbeit entgegengetreten werden könne. Darum sei die Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern der Straftäter bereits intensiviert und der zielgerichtete Personaleinsatz in der niedersächsischen Polizei immer weiter erhöht worden.


Die Vertreter der Banken- und Kreditwirtschaft und der Behörden seien sich in dem Gespräch einig gewesen, dass der bereits vor Jahren auf Fachebene begonnene Austausch nochmals deutlich intensiviert werden müsse. Wichtig sei es, auf Basis einer engeren Kooperation gemeinsame Lösungsansätze für den Schutz von Geldautomaten abzustimmen. Hierzu sollen alle Banken- und Institutsverbände in Niedersachsen die Gelegenheit zur Mitwirkung bekommen.


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