Der stille Tag vor dem Osterfest: Warum am Freitag alles ruhig bleiben muss

Für die Kirche ist Ostern das wichtigste Fest im Kirchenjahr. Der Karfreitag hat hier eine ganz besondere Bedeutung.

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Symbolbild | Foto: Rudolf Karliczek

Region. Das Osterfest steht unmittelbar bevor. Mit dem Karfreitag wird das Osterfest, das übrigens das höchste und wichtigste Kirchenfest der evangelischen Kirche ist, quasi eingeläutet. An diesem Tag lassen es Menschen vielerorts ruhig angehen. Schon allein deshalb, weil es per Gesetz genau so gewollt ist.



In Niedersachsen wird es über die Osterfeiertage also besonders ruhig. Das bedeutet, dass von Gründonnerstag, ab 5 Uhr, bis Ostersamstag öffentliche Tanzveranstaltungen untersagt sind. Am Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag sind in der Zeit von 7 bis 11 Uhr keine öffentlichen Unterhaltungsveranstaltungen erlaubt – dazu zählen zum Beispiel Tanzveranstaltungen, öffentliche Sportereignisse oder der Betrieb von Spielhallen.

Alles bleibt ruhig


Der Karfreitag gehört, neben dem Volkstrauertag und dem Totensonntag zu den "stillen Feiertagen" in Niedersachsen und ist besonders geschützt. Am Karfreitag sind außerdem Veranstaltungen in Räumen mit Schankbetrieb, die über den Schank- und Speisebetrieb hinausgehen, öffentliche sportliche Veranstaltungen und alle sonstigen öffentlichen Veranstaltungen verboten, außer wenn sie der geistig-seelischen Erhebung oder einem höheren Interesse der Kunst, Wissenschaft oder Volksbildung dienen und auf den ernsten Charakter des Tages Rücksicht nehmen.

Der Samstag vor Ostern ist kein Feiertag, hier geht das öffentliche Leben - zumindest für einige Stunden - weiter. Vielerorts werden auch in diesem Jahr wieder die Osterfeuer angezündet.

Ein Tag der Trauer


Doch warum steht an diesem Tag alles still? Der Grund dafür ist in der evangelischen Kirchentradition zu suchen. Karfreitag, der Tag an dem Jesus an das Kreuz genagelt wurde und starb, ist in der Kirche ein Tag, an dem man an den Tod und das Leiden Christi erinnert, innehält und trauert. Das Wort "Kar" in Karfreitag leitet sich übrigens ab vom althochdeutschen Wort "Kara", was soviel wie Klage, Kummer und Trauer bedeutet.

Laut Läuteordnung der evangelisch-lutherischen Kirchen und Gemeinden erklingen in manchen Kirchengemeinden am Karfreitag nur zum Hauptgottesdienst am Vormittag, in der Todesstunde Jesu nachmittags 15 Uhr und zur Karvesper die Glocken.

Alle Gottesdienste zu Ostern in der Region finden Sie auf der Internetseite der Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig. Außerdem werden die Gottesdienste im Braunschweiger Dom an Karfreitag und Ostersonntag live ab 10 Uhr im Internet auf dem YouTube-Kanal „Evangelische Perspektiven“ der Landeskirche Braunschweig übertragen. Und zwar unter folgenden Internetadressen: www.karfreitagimdom.de und www.osternimdom.de.


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