Deutliche Aufstockung der Impfteams - Niedersachsen weitet Impfangebote massiv aus

Auch soll es wieder kleine, stationäre Impfangebote geben. Gesundheitsministerin Daniela Behrens hob Braunschweig hier als vorbildlich hervor.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Rudolf Karliczek

Niedersachsen. Mit den stehenden Empfehlungen der Gesundheitsministerkonferenz und der STIKO zur Auffrischungsimpfung will das Land Niedersachsen das Impfangebot deutlich ausbauen. Hierzu will Niedersachsen die Anzahl der Impfteams im Land nicht nur auf 134 verdoppeln, sondern auch stationäre Impfstellen einrichten und Schwerpunktarztpraxen für die Impfung gewinnen. Grund sei, dass immer mehr Menschen in den kommenden Wochen und Monaten eine Drittimpfung benötigen.


Nach Empfehlung der Gesundheitsministerkonferenz solle jeder eine Drittimpfung erhalten, dessen Impfserie mehr als sechs Monate zurückliegt. Entsprechend der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) sind das aktuell vor allem die über 70-Jährigen, sowie bestimmte Berufsgruppen. So hätten laut dem Innenministerium heute bereits alle Einsatzkräfte der Polizei ein Angebot erhalten. Behrens betont jedoch, dass generell niemand weggeschickt werden solle, dessen Impfserie mehr als sechs Monate zurückliegt.



Die letzte Entscheidung über die Sinnhaftigkeit einer Drittimpfung, so der Appell, liege immer bei den Ärzten. Die Zahl der Personen, deren Impfserie nun mehr als sechs Monate zurückliegt, lag im Oktober bei rund 450.000 Personen, im November sind 700.000 Personen betroffen. Bis Ende des Jahres wird für rund 2,6 Millionen Niedersachsen die Drittimpfung empfohlen. Entsprechend dieser Steigerung baut das Land Niedersachsen seine Impfkapazitäten wieder aus.



Ziel sei auch weiterhin, die "Impflücke" so gut es geht zu schließen. Gesundheitsministerin Daniela Behrens unterstreicht, dass nur maximal 13 Prozent aller derzeit intensivpflichtigen Coronapatienten geimpft sind.

Impfteams werden aufgestockt


Mit einem Erlass von Anfang August hat das Land pro 70.000 Einwohnern ein mobiles Impfteam festgesetzt, das bei den Gesundheitsämtern der Kreise und kreisfreien Städte angesiedelt ist. Aufgrund der hohen Nachfrage soll der Einsatzauftrag laut Behrens jetzt erweitert werden: "Stationäre Impfstellen werden eingerichtet. Braunschweig, Osnabrück und Hannover sind da schon sehr vorbildlich unterwegs", Behrens ergänzt: "Diese können auch tageweise an wechselnden Standorten in verschiedenen Kommunen eingerichtet werden, um möglichst unkomplizierte, wohnortnahe Impfangebote für alle zu schaffen". Mit einem erweiterten Erlass soll nun ein Impfteam auf 40.000 Einwohner kommen. "Das entspricht nahezu einer Verdopplung der Zahl der möglichen Impfteams von bisher 134 auf mehr als 200", verdeutlicht die Ministerin.


Schwerpunktpraxen zum Impfen


Die Hauptlast der Impfkampagne werde in den kommenden Wochen und Monaten weiter in den Praxen der niedergelassenen Ärzte liegen. Mehr als 4.500 Praxen beteiligen sich in ganz Niedersachsen bereits an der Impfkampagne. Insgesamt sollen in enger Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) rund 180 Praxen mit zusätzlichen Impfsprechstunden im ganzen Land eingerichtet werden. Geplant ist jeweils eine Praxis pro 50.000 Einwohner je Landkreis. KVN-Vorsitzender Mark Barjenbruch gibt bekannt, dass sich Praxen dafür seit Dienstagmorgen um 10 Uhr bewerben können: "Wir haben die Ärzteschaft aufgerufen, sich zu bewerben. Ziel sind acht Stunden pro Woche zusätzlich zum Impfen für alle Patienten", Barjenbruch sieht in der aktuellen Ausschreibung bereits einen Erfolg: "Wir haben heute Morgen um 10 Uhr das Ausschreibungsfenster geöffnet. Nach dem Stand von vor einer Stunde haben sich bereits 280 Praxen aus dem ganzen Land beworben."

An diese Praxen können sich Patienten wenden, die keinen eigenen Hausarzt haben oder deren angestammte Praxis keine COVID-Schutzimpfungen anbietet. Eine Terminvereinbarung für die speziellen Impfsprechstunden in den Praxen wird ab Ende November möglich sein.



Bisher wurden in Niedersachsen laut des Impfquotenmonitorings des RKI rund 375.000 Auffrischungsimpfungen durchgeführt. Davon allein rund 215.000 seit dem 1. November und damit deutlich mehr als im gesamten Oktober (159.663 bis zum 31. Oktober). Auf die mobilen Teams der Landkreise und kreisfreien Städte entfielen insgesamt 82.395 Auffrischungsimpfungen. Die Quote der Personen, die bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten haben, liegt laut RKI bei 4,7 Prozent. Ferner haben bisher 72,4 Prozent aller Niedersachsen mindestens eine und 69,5 Prozent eine zweite Impfung erhalten.


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