DLRG warnt vor Betreten der Eisflächen

An vielen Stellen ist das Eis noch nicht dick genug. Das DLRG erklärt wie man sich im Ernstfall verhalten sollte.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Archiv/pixabay

Region. Zum Wochenende werden in Niedersachsen wieder frostige Temperaturen und Schneefall erwartet. Für Freunde des Wintersports bedeutet das: Schon mal den Schlitten aus dem Keller holen, die Schlittschuhe bereithalten und die nächste Rodelbahn oder den nahegelegenen See ansteuern. Ob die gefrorene Eisfläche schon trägt, ist jedoch nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Der DLRG Landesverband Niedersachsen warnt deshalb in einer Pressemitteilung eindringlich davor, gleich an den ersten kalten Tagen aufs Eis zu gehen.


Grundsätzlich gilt, dass das Eis eine Dicke von 15 Zentimetern bei stehenden und 20 Zentimetern bei fließenden Gewässern haben sollte. In diesem Winter komme erschwerend hinzu, dass es eine schlechtere Eisqualität gebe. „Wenn es nicht durchgehend friert, sondern zwischendurch taut und vielleicht Schneefall dazukommt, hat das Eis keine durchgehende Dicke und wird schnell brüchig“, erklärt Christoph Penning, Leiter Verbandskommunikation des DLRG Landesverbandes Niedersachsen. Die Gliederungen in Niedersachen würden sich auf mögliche Einsätze vorbereiten, so auch die DLRG Bad Zwischenahn. Gerüstet mit Überlebensanzügen, speziellen Helmen, Spineboards und Leinen sei es für zehn Ehrenamtliche am Mittwoch aufs Zwischenahner Meer gegangen. Auch das Luftkissenboot der Ortsgruppe wurde für die Übung aus dem Winterschlaf geholt. „Wir üben, sobald das Meer zufriert, damit beim Einsatz auch jeder Handgriff sitzt“, betont Nico Reiners von der DLRG Bad Zwischenahn.

Das passiert im Ernstfall


Bei Alarmierung würden mehrere Dinge gleichzeitig passieren. Während der Einsatzleiter Kontakt mit der Leitstelle herstelle, rüsten sich zwei Retter aus, weitere Einsatzkräfte bereiten das Luftkissenboot vor. Mit bis zu 100 km/h gehe es dann zur Einsatzstelle. Dort begebe sich ein angeleinter Helfer mit dem ebenfalls angeleinten Spineboard ins Eisloch, um die Person zu sichern. Der zweite Helfer ziehe das Spineboard zum Luftkissenboot. An Land sei der Gerettete aber noch nicht in Sicherheit. „Bewegungen oder Fehler beim Aufwärmen können den sogenannten Bergungstod verursachen“, weiß Reiners. Deshalb gilt: Die Person möglichst flach lagern, wenig bewegen, nicht aufrichten und mit Decken wärmen.

Was kann man selber machen?


Passanten sollten im Ernstfall vor allem zwei Dinge tun: den Notruf wählen und mit der eingebrochenen Person sprechen. Betroffene sollten wiederum möglichst laut und schnell um Hilfe rufen, falsche Scham oder Zurückhaltung können hier den Tod bedeuten. „Versuchen Sie aus dem Eisloch zu kommen und bewegen Sie sich dabei auf das Ufer zu. Bricht das Eis weiter ein, entfernen Sie sich immerhin nicht weiter vom Ufer“, ergänzt Penning.

Im Allgemeinen sei es sicherer, das Eis nicht allein, sondern mindestens zu zweit zu betreten, um sich gegenseitig helfen zu können. Drohe der Untergrund einzubrechen, sollten die Personen versuchen ihr Gewicht zu verteilen und sich flach auf das Eis legen.

Die wichtigsten Eisregeln gebe es zusammengefasst unter: https://niedersachsen.dlrg.de/informieren/baderegeln-schwimmabzeichen/eisregeln/


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