EHEC: Gülledüngung im Gemüse nicht üblich


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Seit einigen Tagen sorgt das vermehrte Auftreten von Durchfallerkrankungen, die durch einen speziellen Stamm von Coli-Bakterien (sogenannten EHEC-Erregern) ausgelöst werden, für Schlagzeilen. Während inzwischen ausgeschlossen werden kann, dass Gurken aus Spanien die Verursacher sind, stehen deutsche Gurken, Tomaten und Salat trotzdem weiter unter Generalverdacht. Dabei kann aus Sicht der Landwirtschaftskammer eine Quelle weitestgehend ausgeschlossen werden: die Gülledüngung.

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen stellt dazu fest, dass eine Gülledüngung in bestehende Gemüsekulturen, also die Ausbringung auf den wachsenden Pflanzenbestand, in der Praxis nicht üblich ist. Auch die Verwendung organischer Dünger direkt vor dem Anbau der Gemüsekultur wird nicht empfohlen. Nur mit einer gezielten Mineraldüngung kann eine bedarfsgerechte und damit optimale Nährstoffversorgung der Pflanzen gewährt werden. Diese ist gerade bei besonders sensiblen Gemüsekulturen erforderlich, um die Voraussetzung für optimale Erträge zu schaffen.

Bei den in Norddeutschland als Gewächshauskulturen angebauten Gurken und Tomaten ist eine Belastung durch Gülle auszuschließen. Die Pflanzen wachsen in Steinwollmatten und werden über eine Tröpfchenbewässerung mit speziellen Nährlösungen versorgt. Dabei gelangt die Nährlösung direkt in den Boden und hat keinen Kontakt mit oberirdischen Pflanzenteilen.

Um Belastungen von Gemüse und Obst auszuschließen, werden durch die Gartenbau-Betriebe in der Regel zahlreiche weitere Vorkehrungen getroffen, die dieses Risiko deutlich minimieren können. Dazu gehören Hygienevorgaben für die Erntearbeiter, Analysen von Bewässerungswasser, Pflanzenuntersuchungen und die Teilnahme an Qualitätssicherungssystemen wie QS Qualität und Sicherheit. Gefordert und kontrolliert werden durch diese Prüfsysteme unter anderem detaillierte Risikoanalysen sowie die Einhaltung strenger Auflagen bei Kultur, Ernte, Transport, Lagerung und Verarbeitung der Produkte.


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