Erneuerbare Energien: IG Metall Niedersachsen fordert Turbo

Daneben sei in den Augen der IG Metall ein Tempolimit und ein Gaspreisdeckel sinnvoll.

Symbolfoto: Archiv.
Symbolfoto: Archiv. | Foto: Marian Hackert

Niedersachsen. In den vergangenen Jahren sei eine Energiewende massiv verschlafen worden, weswegen die IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt einen "Turbo" für erneuerbare Energien fordert. Das geht aus einer Pressemitteilung der Gewerkschaft hervor. "Wir sehen zwar, dass bei der Nettostromerzeugung in Deutschland der Anteil der erneuerbaren Energien Richtung 50 Prozent tendiert. Betrachtet man Energie ganzheitlich, zeigt sich auf dramatische Weise, in welches energiepolitische Fiasko sich Deutschland mit Blick auf die Abhängigkeitsverhältnisse bei Öl und Gas begeben hat", erklärt Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.



Spätestens jetzt müsse der Turbo bei den erneuerbaren Energien gezündet werden, das fordert die IG Metall auch vor dem Kontext der anstehenden Landtagswahl in Niedersachsen von den politischen Parteien: "Wir sehen, dass gerade bei der Solar- und der Windenergie in den letzten Jahren zu wenig Fahrt drauf gewesen ist – das rächt sich nun. Natürlich sollten bei Neubauten fortan Photovoltaik-Anlagen einen festen Platz auf den Dächern der Republik haben und gerade die Industrie hat hier auch noch riesige Nachholbedarfe. Und auch die verfügbaren Flächen für Windenergien müssen mehr in den Fokus gerückt werden." LNG-Gas und Atomkraft seien keine langfristigen Lösungen.

Gaspreisdeckel und Tempolimit gefordert


Bei allen diskutierten Möglichkeiten, aus der Energieabhängigkeit auszusteigen, sei klar, dass kurzfristig die Preise für Gas und Strom steigen werden. Daher fordert die IG Metall: "Die Kehrtwende im Energiesektor muss durch entlastende Maßnahmen durch die Politik für die Verbraucher flankiert werden. Neben steuerlichen Entlastungen oder Senkungen der Mehrwertsteuer halten wir einen Gaspreisdeckel für absolut sinnvoll. Dieser könnte beispielsweise den Normalverbrauch eines Haushalts von 8.000 Kilowattstunden Gas abdecken. Wer mehr Gas verbraucht, zahlt höhere Preise! Das schafft Verlässlichkeit für Haushalte und Familien", so der Bezirksleiter.


Jede eingesparte Kilowattstunde helfe. Dabei solle niemand in seiner Wohnung frieren, zugleich schade ein halber Grad weniger am Thermostat niemandem. "Und auch den Bleifüßen auf deutschen Autobahnen sei gesagt, dass das einzige Argument gegen ein Tempolimit der individuelle Wunsch nach Rasen ist – das kann ich nur schwer nachvollziehen!“, so Gröger abschließend.


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