[image=48433]Wie alle organischen Materialen verdirbt auch das Getreidekorn über kurz oder lang. Um diesen Prozess zu verlangsamen, wird zu feucht geerntetes Getreide direkt nach dem Mähdrusch konserviert. Gängige Methode ist die Trocknung, aber auch die chemische Konservierung wird vielerorts praktiziert. Sie ist für Betriebe interessant, die das Erntegut an die eigenen Tiere verfüttern. Darauf weist der Landvolk-Pressedienst hin.
Bei der chemischen Konservierung werden dem Getreide organische Säuren, zum Beispiel Propionsäure, beigemischt. Je nach Kornfeuchte und Lagerdauer sind es etwa 0,5 bis 1 Prozent des Korngewichtes. Durch die Säuren werden schädliche Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze abgetötet bzw. ihre Vermehrung verhindert. Auch Vorratsschädlinge wie der Kornkäfer sterben ab. Außerdem wird der Stoffwechsel im Korn unterbunden. Am Ende bleibt ein Produkt, das als Tierfutter bestens geeignet ist. Aber Vorsicht beim Säureeinsatz: Sie wirkt ätzend und ist korrosiv. Deshalb ist es zu empfehlen, den Arbeitsschutz zu beachten und säurefeste Materialien zu verwenden!
Die chemische Konservierung erfordert einen wesentlich geringeren technischen Aufwand als die Getreidetrocknung und geht sehr schnell. Obwohl die variablen Kosten wegen der Konservierungsmittel etwas höher ausfallen, ist das Verfahren derzeit preiswerter. Weitere Vorteile: Das Getreide kann etwas feuchter geerntet werden, ohne dass der Aufwand für die Konservierung deutlich zunimmt. Außerdem können die Getreidefelder früher geräumt werden.
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