[image=5e1764b5785549ede64ccad4]Schlechte Getreideernten müssen immer wieder als Argument für gestiegene Brot- und Brötchenpreise herhalten. Dafür gibt es laut Aussage der Landwirtschaftskammer Niedersachsen nur selten einen Grund. Auch in diesem Jahr seien die Märkte trotz deutlich geringerer Kornerträge ausreichend mit Weizen in guter Backqualität versorgt. Der Preis bewege sich derzeit mit rund 210 Euro je Tonne auf dem Niveau des Vorjahres.
Ohnehin stelle der Erzeugerpreis für Weizen und Gerste nur einen verschwindend geringen Kostenfaktor bei der Brotherstellung dar. So entfallen beispielsweise nur zwei bis vier Prozent des Brötchenpreises auf seinen Getreideanteil. Für die Herstellung eines Brötchens benötigt der Bäcker etwa 34 Gramm Mehl. Bei einem Ausmahlungsgrad von rund 75 Prozent sind das lediglich 45 Gramm Weizen. Um den Brötchenpreis um nur einen Cent anzuheben, müsste sich der Getreidepreis verdoppeln. Schwerwiegender in der Preiskalkulation der Bäcker sind nach Kammerinformation dagegen die Kosten für Energie und Löhne.
Jeder Bundesbürger verzehrt am Tag umgerechnet gut 230 Gramm Backwaren. Er gilt damit als ausgesprochener Brotliebhaber. Die Vielfalt der deutschen Backwaren sichert Deutschland den Spitzenplatz im Produktionsvergleich innerhalb der EU. So liefert Deutschland mit einer Jahreserzeugung von fast sieben Millionen Tonnen fast jedes fünfte aller in der EU erzeugten Brote und Brötchen.
Foto: © Rainer Sturm / pixelio.de
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