Impfstoff-Hoffnung für Jugendliche - Zulassung im Juni erwartet

Biontech/Pfizer haben einen Antrag auf Zulassung ihres Vakzins für über 12-Jährige gestellt. In den USA haben sie bereits eine Zulassung für diese Altersgruppe. In Europa könnte diese im Juni erfolgen.

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Archivbild.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Archivbild. | Foto: Werner Heise

Deutschland. Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren sollen spätestens bis Ende August ein Impfangebot erhalten. Das kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am heutigen Donnerstag bei einer Pressekonferenz an. Voraussetzung dafür sei, dass die vom Hersteller Biontech/Pfizer bei der europäischen Arzneimittelagentur EMA beantragte Zulassung wie erwartet im Juni erteilt wird.


Eine entsprechende Zulassung für das Biontech/Pfizer Vakzin gebe es bereits in den USA, wie Spahn hervorhebt: "Die Zulassung ist nach Auswertung der Daten für Juni zu erwarten. Jetzt im Mai ist natürlich die Frage groß, was das für über 12-Jährige heisst." Hierfür sollen nun mit den Ländern Konzepte erarbeitet werden, um den Impfstoff nach einer erfolgreichen Zulassung schnell verimpfen zu können. "Gerade Eltern und Kinder dürfen erwarten, dass wir das schnellstmöglich vorbereiten, weil sie seit vielen Monaten unter der Pandemie zu leiden haben. Das betrifft auch die Frage, wie Schule nach den Sommerferien aussieht. Dazu sei jetzt schon gesagt dass wir für den Fall der Fälle beraten, wie eine Impfkampagne für die Schulen aussehen kann. Da werden die Länder dann auf sich bezogen arbeiten und wir werden sicherstellen, dass die Dosen dann bis Ende August auch verfügbar sind", erklärt Spahn weiter.

Bester Schutz für Kinder ist Impfung des Umfeldes


Die Herausforderungen bei der Zulassung für jüngere Patientinnen und Patienten sei groß. "Ich bin den Forschern dankbar, dass jetzt in so kurzer Zeit nach der Zulassung des Erwachsenenimpfstoffes auch ein Impfstoff in den USA zugelassen ist für über 12-Jährige. Das hat vor drei bis vier Monaten keiner erwartet." Dabei stellt Spahn klar: "Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Es besteht die Frage nach der Wirksamkeit und auch nach der richtigen Dosierung und nach den Nebenwirkungen. Da sind die Studien durchaus auch komplexer als bei Erwachsenen. Dass wir solche Studien für all diese Aspekte haben, ist schon ein sehr großes Glück, weil es Perspektiven gibt für Eltern und die 12 bis 18-Jährigen". Bei Zulassungen für noch jüngere Patienten müsse man dann stufenweise mit weiteren Studien nach unten gehen, hier sei der effektivste Schutz - vor allem für vorerkrankte Kinder - eine Durchimpfung des Umfeldes.


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