Herabgefallene Blätter bereits jetzt zusammenharken und entsorgen – Miniermotte überwintert in Blättern
[image=5e1764b7785549ede64ccb50]Wenn die Blätter von Kastanien bereits im Sommer braun werden und frühzeitig vom Baum fallen, kann das ein Hinweis auf das Unwesen der Rosskastanien-Miniermotte sein. Dabei handelt es sich um einen etwa einen Zentimeter großen Schmetterling, dessen Larven zur Zeit der Baumblüte im Blattinnern der Rosskastanien fressen. Da der Schädling im Laub überwintert, sollten herab gefallene Blätter bereits jetzt zusammengeharkt und gewissenhaft entsorgt werden, rät die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Das reduziere den Befall im nächsten Jahr deutlich.
Falls das Laub im eigenen Garten kompostiert werden soll, muss der Haufen mit einer etwa 15 cm starken Erdschicht abgedeckt werden, andernfalls werden die Falter im Frühjahr unbeschadet schlüpfen. Als Alternative kann das Laub zur städtischen Kompostierung oder zu Recyclinghöfen gebracht werden. Eine chemische Bekämpfung ist aufgrund der Größe der Bäume kaum möglich. Außerdem gibt es für Privatpersonen keine gegen die Motte zugelassenen Pflanzenschutzmittel. Natürliche Gegenspieler wie räuberische oder parasitierende Insekten spielen kaum eine Rolle.
Die Miniermotten haben die Größe eines 1-Cent-Stückes, sind weiß-braun gemustert und treten oft in Massen auf. Sie schlüpfen im Frühjahr zur Zeit der Knospenentwicklung und legen ihre Eier während der Blüte auf die Oberseite der Kastanienblätter. Nach etwa zwei Wochen schlüpfen die Junglarven und fressen sich in das Blattgewebe hinein. Beim Betrachten im Gegenlicht sind die Larven, ihre hellen Fraßgänge und dunklere, kotgefüllte Bereiche gut zu erkennen. Nach Abschluss der Larvenentwicklung wird eine zwei- bis dreiwöchige Puppenruhe eingelegt, bevor die nächsten Falter schlüpfen. Pro Jahr gibt es in der Regel drei Generationen. Die Puppen der letzten Generation überwintern im Falllaub.
Auch wenn die Vitalität der Kastanienbäume durch den frühzeitigen Verlust der Blätter leidet, ist der Baumbestand in unseren Regionen durch den Falter alleine nicht gefährdet. Kommen jedoch noch weitere Belastungen wie Pilzbefall oder Streusalz hinzu, kann das die Bäume in ihrer Substanz nachhaltig schädigen. Bei Neupflanzungen sollte die rot blühende Variante (Aesculus x carnea) gewählt werden, denn sie wird nicht von der Miniermotte befallen.
Foto: Dr. Thomas Brand, LWK Niedersachsen
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