Die Landtagsgrünen haben die Ankündigung der Landesregierung, lediglich sieben der insgesamt 200 Kilometer langen Hochspannungsleitung zwischen Wahle und Mecklar unterirdisch zu verlegen, als “äußerst mickrig” kritisiert.
“Der Berg kreiste und gebar eine Maus”, sagte der Fraktionsvorsitzende Stefan Wenzel heute in Hannover. Die seit Jahren von den Anwohnern vorgebrachten Bedenken seien mit diesem Vorschlag nicht berücksichtigt und die Realisierung einer vollständig unterirdischen Pilottrasse in HGÜ-Technik ohne Not verworfen worden.
Auch die Möglichkeiten, für weitere Streckenabschnitte Erdkabel vorzugeben habe die Landesregierung bei weitem nicht ausgenutzt. Stattdessen sei eine Variante gewählt worden, bei der zwar die Zerschneidung von Ortschaften vermieden werde, gleichzeitig aber ca. 50 Kilometer bisher nicht von Leitungen und anderen Infrastruktureinrichtungen zerschnittene Räume belastet würde.
Die Landesregierung wolle sich mit diesem Vorschlag offenbar über die Kommunalwahl retten und versuche die Lösung der Konflikte dem Netzbetreiber zuzuschieben, indem sie diesen aufgefordert habe, auf die Bevölkerung zuzugehen. Gleichzeitig werte der zuständige Fachminister seinen Vorschlag nur als “Grobfestlegung”. Wenzel erneuerte die Forderung nach Offenlegung aller Netzplanungsdaten. Ohne diese Information seien weitere heftige Konflikte kaum zu vermeiden.
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