Im Zusammenhang mit der Überschreitung der Strahlenwerte im Castorlager Gorleben hat der Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen Stefan Wenzel eine Intensivierung der Aufklärung gefordert.
"Das Verwirrspiel des Umweltministeriums geht weiter", sagte der Grünen-Politiker nach der heutigen (Montag) Ausschusssitzung in Hannover. Während das Niedersächsische Landesamt NLWKN die Überschreitung des Genehmigungswertes von 0,3 mSv/Jahr für 2011 erneut bestätigt habe, lasse der Vortrag des im Auftrag des Ministeriums erschienenen Vertreters des TÜV Niedersachsen vermuten, dass die Hausspitze keine Konsequenzen aus den vorliegenden Messwerten ziehen wolle.
Wenzel kritisierte, dass der TÜV-Vertreter deutlich niedrigere Zahlen des Betreibers mit Messungenauigkeiten, höheren angenommenen Hintergrundwerten und anderen Atomanlagen mit anderen Grenzwerten gerechtfertig hat.
Der Grünen-Politiker äußerte zudem scharfe Kritik daran, dass der Belegungsplan der Halle mit den Castoren nach dem Umräumen im Sommer zur "Verschlusssache" erklärt wurde. Wenzel: "Wenige Wochen zuvor wurden noch Schulklassen durch die Halle geführt und jetzt obliegt alles der absoluten Geheimhaltung - das ist abstrus."
Die Ausschussunterrichtung über die deutlich zurück gegangene Zahl der Mädchengeburten im Umkreis von 35 km um die Atomanlage habe deutlich gemacht, dass erheblicher weiterer Klärungsbedarf besteht. Das niedersächsische Landesgesundheitsamt habe zwar die Zahlen des Helmholtz-Zentrums bestätigt, konnte aber keine Ursachen nennen. Wenzel: "Die Landesregierung ist in der Pflicht, die Aufklärung schnell und gründlich voranzubringen".
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