Landtagswahl: Das erwartet die Handwerkskammer von der neuen Regierung

"Die Stärkung des Handwerks muss ein zentrales Anliegen der zukünftigen niedersächsischen Landesregierung sein", so Kammerpräsident Detlef Bade.

Detlef Bade, Präsident der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade.
Detlef Bade, Präsident der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade. | Foto: Handwerkskammer

Region. Anlässlich der Frühjahrsvollversammlung der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade stellte Kammerpräsident Detlef Bade die Erwartungen des niedersächsischen Handwerks zur Landtagswahl vor. Das geht aus einer Pressemitteilung der Handwerkskammer hervor. Gerade zu den großen Themen unserer Zeit, wie etwa Klimawandel, Fachkräftemangel und Digitalisierung, hat die Handwerkskammer Erwartungen formuliert. "Das Handwerk hat sich bei allen Turbulenzen als Stabilisator der heimischen Wirtschaft erwiesen. Die Stärkung des Handwerks muss daher ein zentrales Anliegen der zukünftigen niedersächsischen Landesregierung sein", sagte Bade.



Trotz guter Konjunktur stehe das Handwerk bedingt durch den Ukrainekrieg und den Bedarf an Fachkräften vor großen Herausforderungen. "In Zeiten wie diesen brauchen die Betriebe Klarheit, Zuverlässigkeit und eine gewisse Beständigkeit der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen“, so Bade, der auch stellvertretender Vorsitzender der Landesvereinigung der Handwerkskammern Niedersachsens ist.

"Wir wollen das Handwerk fit für die Zukunft machen"


Damit das Handwerk als Motor der Binnenwirtschaft auch in Zukunft stark bleibe, gebe es Forderungen und Wünsche vor allem in den Bereichen Fachkräftesicherung, Bürokratieabbau sowie Steuern und Abgaben. "Das Handwerk steht unter Druck. Da sind auf der einen Seite die konjunkturellen Verwerfungen im Zeichen der Krise, auf der anderen Seite langfristige Probleme durch den Mangel an Arbeitskräften, die Anforderungen der Digitalisierung und des Klimaschutzes“, sagte Bade. Es seien nicht nur die Energiepreise, sondern auch die gestiegenen Material- und Rohstoffpreise und Lieferschwierigkeiten, die dem Handwerk zu schaffen machten. "Während die Probleme um den Einkauf von Vorleistungen aber vermutlich irgendwann ein Ende finden, geht es beim Fachkräftemangel um ein demografisches Problem", sagte Bade.

Händeringend suchten die Betriebe nach Mitarbeitern, die den Auftragsbestand abarbeiten könnten. Gerade kleine Handwerksbetriebe hätten es schwer, sich im Wettbewerb als Arbeitgeber gegenüber der Industrie durchzusetzen. "Es muss daher gelingen, junge Menschen stärker und vor allem vorurteilsfrei über das Handwerk zu informieren", erklärte Bade. Eine berufliche Orientierung an allen Schulformen, insbesondere an Gymnasien, sei notwendiger denn je. Außerdem gelte es, Existenzgründungen und die Innovationskraft des Handwerks zu fördern. "Wir wollen das Handwerk fit für die Zukunft machen", erklärte Bade.


Am 9. Oktober werden knapp 545.000 Mitarbeiter sowie Betriebsinhaber und Azubis der über 85.000 Betriebe des niedersächsischen Handwerks zur Wahl des neuen Landtages aufgerufen. Die vollständigen Erwartungen des Handwerks zur Landtagswahl hat der Niedersächsische Handwerkstag (NHT), also die gemeinsame Dachorganisation der niedersächsischen Handwerkskammern und Verbände, in einem Positionspapier zusammengefasst.


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