Die deutschen Verbraucher essen immer weniger Kartoffeln, allerdings hat sich in jüngster Vergangenheit der Abwärtstrend wieder leicht umgedreht. 62,7 Kilogramm Kartoffeln verzehrte jeder Bürger nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes im vergangenen Jahr.
Das war deutlich weniger als im Jahr 2000 mit 70 kg, aber auch wieder etwas mehr als im Jahr 2009 mit 59,4 kg. Deutlich höher dagegen lag der Kartoffelverzehr je Kopf und Jahr in den fünfziger Jahren mit 150 kg oder gar zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts mit um die 270 kg. Vom gesunden und nahrhaften Sattmacher hat sich die Knolle zur Beilage auf dem Teller gewandelt und wird heute vorwiegend in veredelten Varianten von der Pommes über den Knödel bis hin zum Gratin verzehrt. Dabei ist die traditionelle Salz- oder Pellkartoffel nicht nur schnell zubereitet, sondern darüber hinaus deutlich kalorienärmer als die veredelten Varianten.
Analog dem Verzehrwandel hat sich auch der Anbau von Kartoffeln deutlich reduziert. Bundesweit wurden die Hackfrüchte im vergangenen Jahr auf 255.200 ha angebaut, nahezu die Hälfte dieser Fläche entfiel mit 111.100 ha auf Niedersachsen. Und hier wiederum befindet sich der Anbauschwerpunkt in den ehemaligen Regierungsbezirken Lüneburg. Hannover und Braunschweig.
Hier gilt die klassische Speisekartoffel mit gut 30.000 ha Anbaufläche weiter als ein wichtiger Betriebsschwerpunkt, aber die Kartoffeln für die industrielle Verwertung beanspruchen eindeutig die größere Anbaufläche. Nachdem die Landwirte im vergangenen Jahr eine der kleinsten Ernte seit Jahren eingebracht haben, hoffen sie in diesem Jahr wieder auf einen höheren Kartoffelertrag. Den haben sie bereits im Frühjahr auf den leichten Böden der Lüneburger Heide durch die Beregnung absichern müssen. Derzeit läuft die Frühkartoffelernte im Raum Hannover noch auf vollen Touren, ehe im August die Haupternte beginnt.
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