11.10.2011, 01:53 Uhr

[image=5e1764b7785549ede64ccb20]Der tiefe geologische Untergrund Niedersachsens kann in Zukunft dreidimensional betrachtet werden. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) setzt derzeit den „Geotektonischen Atlas von Nordwestdeutschland und dem deutschen Nordsee-Sektor“ (GTA) für Niedersachsen in ein 3D-Modell um. Der neue 3D-Atlas (GTA3D) wird auf der 4. Norddeutschen Geothermietagung, vom 26. bis 27. Oktober 2011 im Geozentrum Hannover vorgestellt.

Auf der Internetseite des Kartenservers des LBEG können Interessierte geologische Profilschnitte oder virtuelle Bohrungen durch das 3D-Modell erstellen und frei nutzen. Das 3D-Modell selbst kann unentgeltlich beim LBEG bezogen werden.

Mit der dreidimensionalen Visualisierung erhalten Bergbau-, Energie- und Rohstoffunternehmen eine vereinfachte Darstellung der niedersächsischen Untergrundverhältnisse. Vor allem für die Erdöl- und Erdgasexploration, die Erdwärmenutzung, den Kavernenbau, die Endlagerung von radioaktiven Abfällen und die Trinkwassergewinnung eignet sich der 3D-Atlas sehr gut als Informationsquelle. „Wer die komplexe Geologie des tieferen Untergrunds Norddeutschlands in Verbindung mit den unterschiedlichen Nutzungen wie Erdöl-/und Erdgasexploration, sowie Produktion, Gasspeicherung, Geothermie verstehen will, kommt heute ohne 3D-Modelle nicht mehr aus. Geophysiker, Geologen und Lagerstätteningenieure brauchen Werkzeuge mit denen sie die Lage von Bohrungen, Störungen, Salzstöcken, Lagerstätten und Gasspeichern im Raum visualisieren und so die Zusammenhänge besser verstehen können“, sagt Robert Sedlacek, Referatsleiter für den Bereich Energiewirtschaft Erdöl und Erdgas, Bergbauberechtigungen im LBEG. Der GTA3D wird als Instrument für die Beratungstätigkeit des LBEG eingesetzt sowie Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Behörden als Unterstützung für ihre Arbeit zur Verfügung stehen.
Der zweidimensionale GTA wurde ursprünglich von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) auf der Grundlage von Seismik- und Bohrdaten der Erdöl- und Erdgasindustrie erarbeitet und 2001 im Maßstab 1 : 300 000 veröffentlicht. Darin sind die Verbreitungsgebiete 14 stratigraphischer Einheiten vom Zechstein bis zum Tertiär mit ihren wesentlichen tektonischen Elementen (Störungen, Salzstöcke, etc.) in Tiefenlinienplänen und geologischen Schnitten dargestellt. Er beschreibt den Bau und die strukturellen Entwicklungen von Nordwestdeutschland und der deutschen Nordsee.

Weitere Informationen:
http://nibis.lbeg.de/cardomap3/?L-CUST-Schnitte=DOCKED

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