Wolfenbüttel. An der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften werden in diesen Tagen dringend benötigte Bestandteile für sogenannte Gesichtsschilde gefertigt – und zwar mithilfe von 3D-Druckverfahren. Unter Einhaltung aller derzeit geltenden Schutz- und Abstandsmaßnahmen hat ein interdisziplinäres Team am Zentrum für additive Fertigung (ZaF) in den letzten Tagen alles Nötige vorbereitet und mit der Herstellung begonnen. Dies berichtet die Ostfalia in einer Pressemitteilung.
Mit der Initiative unterstützt die Ostfalia Hochschule die Technische Universität Braunschweig und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) dabei, die für Kliniken in der Region wichtigen Gesichtsschilde herzustellen, die gerade auf anderem Wege nicht erhältlich sind. „Die schnelle Vernetzung und die reibungslose Zusammenarbeit der Institutionen ist wirklich super. Alle haben erkannt: Die Lage ist ernst und wir wollen gemeinsam schnell Lösungen finden. Eine solche Krise setzt auch Kräfte frei“, sagt Professor Dr.-Ing. Christoph Haats aus dem Vorstand des ZaF. Die Aktion sei ein tolles Beispiel für die Zusammenarbeit der Forschungseinrichtungen in unserer Region.
Mehrere Studierende haben sofort ihre Hilfe angeboten. An den Geräten, die sonst in der Lehre eingesetzt werden, entstehen nun spezielle Kopfbänder und Verstärkungen aus Kunststoff, die für die Herstellung von Gesichtsschilden benötigt werden.
„Unter Einhaltung aller Schutzmaßnahmen, die natürlich wichtig sind, können pro Tag bis zu 100 Teile produziert werden. Zwei Personen beaufsichtigen dabei die Drucker“, erklärt Diplom-Ingenieur Franz-Gregor Haas. Perspektivisch wird daran gearbeitet, die Elemente der Masken per Spritzgussform herzustellen. „Für den Übergang ist das 3D-Druckverfahren jedoch die beste Alternative“, so Haas. „Ich freue mich, dass wir mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln in dieser herausfordernden Situation helfen können. Wir nehmen damit einen Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung wahr.“
Ostfalia fertigt Gesichtsschild-Teile für Kliniken am 3D-Drucker
Am Wolfenbütteler Zentrum für additive Fertigung (ZaF) arbeitet ein interdisziplinäres Team an der Produktion der Einzelteile.
Shahin Hahn ist einer der freiwilligen studentischen Helfer, die derzeit mittels 3D-Druck Bauelemente für Gesichtsschilde im Zentrum für additive Fertigung (ZaF) in der Ostfalia Hochschule herstellen. | Foto: Ostfalia