Strafmündigkeit: FDP-Jugend widerspricht CDU

Für die Jungen Liberalen ist eine Herabsetzung des Alter, in dem Kinder und Jugendliche strafmündig werden nicht sinnvoll. Die CDU hatte eine entsprechende Debatte gefordert.

Nach dem Mord an einer 15-Jährigen durch zwei Teenager ist eine Debatte um die Strafmündigkeit von Kindern und Jugendlichen entbrannt.
Nach dem Mord an einer 15-Jährigen durch zwei Teenager ist eine Debatte um die Strafmündigkeit von Kindern und Jugendlichen entbrannt. | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Die Jungen Liberalen Salzgitter kritisieren in einer Pressemitteilung den Vorstoß der CDU Niedersachsen das Alter der Strafmündigkeit auf 12 Jahre zu senken. Dem Vorschlag vorausgegangen war der Mord an einem 15-jährigen Mädchen in Salzgitter. Die FDP Jugend hingegen spricht sich für eine Stärkung der zuständigen Ämter aus, um im Vorfeld Auffälligkeiten im Kindes und Jugendalter zu erkennen.



,,Wir empfinden das Vorgehen der CDU Niedersachsen mit dem Hintergrund zur jetzigen Zeit als unangemessen. Statt über Hilfeangebote für Betroffene zu sprechen, wird der Zeitpunkt genutzt, um die eigenen parteipolitischen Positionen stärker in den Vordergrund zu rücken“, kritisiert die Kreisvorsitzende der Jungen Liberalen Salzgitter, Octavia Hagau.

Studien widersprechen Forderungen


Mehrere Studien widerlegen laut der JuLis die abschreckende Wirkung von Strafen bei Kindern. Hinzu käme, dass Kinder häufig als schuldunfähig eingestuft werden würden und die Verfahren mit einem Freispruch enden müssten. Neben dem hohen Aufwand dieser pädagogischen Beurteilung würde das der Gesellschaft und den angeklagten Kindern in vielerlei Hinsicht die falsche Botschaft vermitteln, so der FDP-Nachwuchs.

„Eine Entscheidung geleitet von harten Fällen, betrifft nicht nur Intensivtäter, sondern alle Kinder und Jugendliche. Es darf nicht außer acht gelassen werden, dass in solchen Fällen das Jugendhilferecht und das Familienrecht greift. Um den Kindern und Jugendlichen optimal helfen zu können, braucht es eine Stärkung sozialer Auffangsysteme, um Erst- und Wiederholungstaten zu vermeiden“, meint Hagau.


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