„Stunde der Gartenvögel“ - Vogelfreunde zählten 3,1 Millionen Vögel

Bundesweit hätten pro Garten knapp 33 Vögel von 11,4 unterschiedlichen Arten entdeckt werden können.

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Symbolbild | Foto: Pixabay

Nieersachsen. Das Endergebnis der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“ beeindruckt erneut mit einer hohen Teilnahmezahl: mehr als 15.500 Vogelfreunde haben in Niedersachsen vom 13. bis 16. Mai an der großen wissenschaftlichen Mitmachaktion von NABU und LBV teilgenommen und aus über 10.500 Gärten und Parks Vögel gemeldet. Bundesweit haben sich mehr als 140.000 Menschen beteiligt, insgesamt wurden über 3,1 Millionen Vögel gezählt. Dies teilt der NABU in einer Pressemitteilung mit.


„Die Rekord-Teilnahme während des ersten Lockdowns im vergangenen Jahr konnte zwar nicht erreicht werden, dennoch zeigt sich auch dieses Jahr ein hohes Interesse der Menschen an der natürlichen Vielfalt vor ihrer Haustür“, freut sich Matthias Freter vom NABU Niedersachen.

Die Vogelschutzexperten des NABU hätten die Rohdaten der Zählung nun analysiert und statistische Korrekturen vorgenommen. Bundesweit hätten pro Garten knapp 33 Vögel von 11,4 unterschiedlichen Arten entdeckt werden können. Das seien deutlich mehr als im Vorjahr, in dem mit nur gut 30 Vögeln der bisher niedrigste Wert ermittelt wurde. Insgesamt erweise sich der Vogelbestand in Deutschlands Dörfern und Städten seit Beginn der Zählungen im Jahr 2005 als weitgehend stabil. Dennoch gebe es unter den 66 am häufigsten beobachteten Arten ein leichtes Übergewicht deutlich abnehmender Arten: 20 Arten mit sinkenden Beständen stehen 16 Arten mit zunehmenden und 30 Arten mit stabilen Zahlen gegenüber. Unter den größten Verlierern finden sich mit Mauersegler, Mehlschwalbe, Trauerschnäpper und Grauschnäpper auffallend viele Fluginsektenjäger. Mit Hausrotschwanz, Mönchsgrasmücke, Zaunkönig, Zilpzalp, Kuckuck, Nachtigall und Klappergrasmücke seien weitere ausschließlich von Insekten lebende Vogelarten dabei. Langfristig deutliche Zunahmen würden dagegen einige Vegetarier, darunter Ringeltauben, Stieglitz, Gimpel und Kernbeißer zeigen. Matthias Freter dazu: „Nicht umsonst rufen wir regelmäßig dazu auf, den eigenen Garten möglichst naturnah zu gestalten, damit sich Insekten dort wohlfühlen und Gartenvögel ausreichend Nahrung vorfinden. Es empfiehlt sich, heimische Laubgehölze zu pflanzen, Ecken mit Wildpflanzen anzulegen und selbstverständlich auf Umweltgifte zu verzichten.“

Sperling, Amsel und Kohlmeise mit dabei


Wie auch in den vergangenen Jahren, würden auf den ersten drei Plätzen in Niedersachsen Haussperling (5,66 Tiere pro Garten), Amsel (3,38) und Kohlmeise (2,95) liegen, gefolgt von Star (2,43) und Blaumeise (2,31) auf den Plätzen vier und fünf. Letztere hätten sich im Vergleich zum Vorjahr, in dem die Art durch das Bakterium Suttonella ornithocola Verluste verzeichnen musste, wieder erholen können. Der erstmals öffentlich gewählte Vogel des Jahres, das Rotkehlchen, fliegt landes- und bundesweit auf Platz neun und erzielt damit – möglicherweise kraft Amtsbonus – seine bisher beste Platzierung. Die Top Fünf bundesweit sei identisch mit den Platzierungen in Niedersachsen.

Detaillierte Ergebnisse sind auf Bundes-, Landes- und Landkreisebene auf www.stundedergartenvoegel.de abrufbar.

Die nächste Mitmachaktion des NABU läuft schon vom 4. bis 13. Juni: Dann werden beim „Insektensommer“ wieder Sechsbeiner gezählt und gemeldet. Weitere Informationen zur Aktion unter www.insektensommer.de.


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