[image=46321]Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat nun auch mit der AKN Eisenbahn und der metronom Eisenbahngesellschaft Tarifverträge abgeschlossen. Vier Stunden nach den heutigen Abschlüssen mit der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft und der cantus Verkehrsgesellschaft ist es nach einem elfwöchigen Schlichtungsverfahren unter dem Vorsitz des ehemaligen sächsischen Ministerpräsidenten Professor Georg Milbradt gelungen, die Haustarifverträge auch für diese beiden Unternehmen in Berlin zu unterzeichnen. Mit metronom hat die GDL darüber hinaus mit Wirkung zum 1. Juli 2013 den Betreiberwechseltarifvertrag vereinbart.
„Damit ist die Angst um den Arbeitplatz nach einer verlorenen Ausschreibung auch dort dauerhaft gebannt und es kann künftig der nahtlose und geordnete Übergang der Lokomotivführer zwischen den Unternehmen erfolgen“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. Da sich die AKN nicht mehr an Ausschreibungen beteiligt, war hier auch kein Betreiberwechseltarifvertrag notwendig.
„Mit den Abschlüssen konnte der zehnmonatige, harte Tarifkonflikt beendet werden, in dem unsere Mitglieder ein unheimlich hohes Maß an Solidarität und Durchsetzungsstärke bewiesen haben. Diese Standhaftigkeit hat sich gelohnt“, so der GDL-Bundesvorsitzende. Ausdrücklich bedankte er sich auch bei Professor Milbradt: „Ohne seine Erfahrung und sein Verhandlungsgeschick wäre eine Einigung nicht möglich gewesen.“
In den Haustarifverträgen ist für alle Berufsgruppen der metronom im Jahr 2012 eine Lohnerhöhung im Volumen von rund vier Prozent verankert. Für die AKN wurde ein Lokomotivführertarifvertrag abgeschlossen, der 2012 ebenfalls Erhöhungen im Volumen von vier Prozent beinhaltet. Bei beiden Unternehmen kommt 2013 nochmals ein Volumen von rund drei Prozent dazu. Darüber hinaus enthalten die jeweiligen Haustarifverträge Regelungen für Lokomotivführer zur Betreuung nach traumatischen Ereignissen und bei Verlust der persönlichen Eignung. Zusätzlich konnte die GDL Qualifizierungsregelungen einführen, Verbesserungen bei den Arbeitszeitregelungen und den Tarifstrukturen sowie die Erhöhung maßgeblicher Zulagen erreichen. „Mit diesen Abschlüssen sind wir unserem Ziel, die inhaltsgleichen Rahmenreglungen in allen Eisenbahnverkehrsunternehmen zu verankern, einen großen Schritt näher gekommen. Außerdem haben wir mit der Unterzeichnung des Betreiberwechseltarifvertrags eines der Hauptziele unserer Mitglieder erreicht und dafür gesorgt, dass fairer Wettbewerb und faire Löhne miteinander vereinbar sind und somit die Attraktivität des Lokomotivführerberufs und auch die Sicherheit im Eisenbahnverkehr nicht unter die Räder kommen“, so Weselsky.
Ein weiteres Schichtungsverfahren bei der Nord-Ostsee-Bahn unter dem Vorsitz des ehemaligen Verkehrsministers von Sachsen-Anhalt Karl-Heinz Daehre läuft voraussichtlich noch bis Ende Dezember.
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