Telefon und Internet: Bundesrat stimmt Anspruch auf Grundversorgung zu

Das Niedersächsische Digitalministerium hat durchgesetzt, dass die Leistungsanforderungen bereits zum Jahresende überprüft werden.

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Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin/Hannover. Der Bundesrat hat heute der Ausführungsverordnung der Bundesregierung zum Anspruch aller Menschen auf Grundversorgung mit Telefonie und Internet zugestimmt. Das geht aus einer Pressemitteilung des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums hervor. Der Anspruch richtet sich gegenwärtig auf 10 Mbit/s Bandbreite im Download, 1,7 Mbit/s im Upload und eine Latenz von höchstens 150 Millisekunden in einfacher Richtung.



Das Niedersächsische Digitalministerium hat durchgesetzt, dass die Leistungsanforderungen bereits zum Jahresende überprüft werden. Dabei sollen besonders die höheren Anforderungen für Mehrpersonenhaushalte, für Fernarbeit, für Angehörige der freien Berufe und für Selbstständige berücksichtigt werden. Spätestens 2023 werden die Anforderungen auf mindestens 15,4 Mbit/s (Upload) und 2,6 Mbit/s (Download) erhöht.

"Flächendeckender Glasfaserausbau bis 2025 ist und bleibt unser Ziel"


"Flächendeckender Glasfaserausbau bis 2025 ist und bleibt unser Ziel. Aber auch auf dem Weg dahin muss allen Menschen in Niedersachsen eine angemessene Internet- und Telefonversorgung geboten werden. Die Vorgaben des Bundes bleiben hinter dem technisch Möglichen weit zurück. Mein Haus hat dem Bund aber zumindest erhebliche Zugeständnisse abringen können", so Niedersachsens Digitalisierungsminister Dr. Bernd Althusmann. Man behalte nun die weitere Entwicklung zur Grundversorgung im Auge, da man das Recht auf schnelles Internet nicht durch niedrige Zielwerte "ad absurdum" führen solle.


Das Niedersächsische Digitalministerium hatte mehr gefordert: 30 Mbit/s Bandbreite im Download, 5,2 Mbit/s im Upload und höchstens 75 Millisekunden Latenz. Die Forderung hat Unterstützung bei mehreren Bundesländern gefunden - insbesondere bei Bayern und Rheinland-Pfalz. Die Grundversorgung stellt keinen Ersatz zum Breitbandausbau dar. Sie soll nur als Übergangslösung für Gebiete und Grundstücken dienen, die der flächendeckende Ausbau noch nicht erreicht hat. Anspruch hat jeder, dem die Telekommunikationsunternehmen gegenwärtig keine Versorgung mit den oben genannten Leistungsanforderungen anbieten.

Das Antragsformular der Bundesnetzagentur gibt es hier. Die Option "Versorgung mit Telekommunikation" ist zu wählen, das Formular führt durch den weiteren Prozess.


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