Unterrichtsversorgung bei 99 Prozent: Kultusministerium trotz Minus zufrieden

Das Niedersächsische Kultusministerium legt die Zahlen der Unterrichtsversorgung aus dem Jahr 2020 vor. Das leichte Minus von 0,6 Prozentpunkten der Statistik im Vergleich zum Vorjahr sei überwiegend auf einen Anstieg der Schülerzahlen zurückzuführen, heißt es.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Region. Die Unterrichtsversorgung an den niedersächsischen öffentlichen allgemein bildenden Schulen erreicht im Schuljahr 2020/2021 einen statistischen Durchschnittswert von 99,0 Prozent (Schuljahr 2019/2020: 99,6 Prozent). Das teilte das Niedersächsische Kultusministerium am Montag mit. Der Stichtag zur Erhebung der Unterrichtsversorgung im Schuljahr 2020/2021 war der 10. September 2020.


Die Auswertung nach Schulformen zeigt bei den Grundschulen eine Unterrichtsversorgung von 101,5 Prozent (Schuljahr 2019/2020: 101,5 Prozent), bei den Realschulen 98,0 Prozent (Schuljahr 2019/2020: 98,1 Prozent), bei den Hauptschulen 93,7 Prozent (Schuljahr 2019/2020: 94,3 Prozent), bei den Oberschulen 96,1 Prozent (Schuljahr 2019/2020: 97,1 Prozent), bei den Förderschulen 93,2 Prozent (Schuljahr 2019/2020: 93,4 Prozent), bei den Gesamtschulen 98,9 Prozent (Schuljahr 2019/2020: 99,1 Prozent) und bei den Gymnasien 100,2 Prozent (Schuljahr 2019/2020: 102,2 Prozent)

Das leichte Minus von 0,6 Prozentpunkten in der Statistik sei überwiegend auf einen Anstieg der Schülerzahlen zurückzuführen, heißt es aus dem Ministerium, das weiter erklärt, dass an Niedersachsens allgemein bildenden Schulen im laufenden Schuljahr 2020/2021 rund 19.200 Schüler (davon rund 16.900 an öffentlichen allgemein bildenden Schulen) mehr unterrichtet worden sind, als noch im vergangenen Schuljahr 2019/2020. Ein Großteil des Schüleraufwuchses ergebe sich aus dem zusätzlichen 13. Schuljahrgang durch die Umstellung auf G9 an den bisherigen G8-Systemen. Hinzu komme ein leichter Aufwuchs im Primarbereich und ein noch vorhandener Rückgang im Sekundarbereich I.

Insgesamt ergebe sich hieraus eine Zunahme der Lehrkräfte-Soll-Stunden im Umfang von rund 22.400 und der Lehrkräfte-Ist-Stunden im Umfang von rund 14.250. Hierdurch erkläre sich die Veränderung der UV-Werte. In diesen Werten sei ein weiterer Aufwuchs der Stunden für Zusatzbedarfe enthalten. Dabei handele es sich um Stunden, die zusätzlich zur Erteilung der Pflicht-Stundentafel und der Poolstunden für besondere schulische Aufgaben zugewiesen werden. Insbesondere in die Inklusion zur Förderung von Kindern mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf (122.801 Stunden) und in die Ganztagsschule (88.176 Stunden) investiere das Land in hohem Maße, aber auch für Fachleistungsdifferenzierungen in integrierten Systemen oder für die Sprachförderung insbesondere von Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache werden in beträchtlichem Umfang Zusatzstunden gewährt (55.101 Stunden). Diese zur Unterstützung der wichtigen Aufgaben an Schule bereitgestellten Stunden würden mittlerweile rund 20 Prozent aller Stunden ausmachen. Die Unterrichtsversorgung rein nach Stundentafel inklusive Poolstunden und Doppelzählung liege bei 120 Prozent.

Werte zufriedenstellend


Vor dem Hintergrund der doppelten Herausforderung durch den deutlichen Anstieg der Schülerzahlen und den Aufwuchs der Zusatzbedarfe bewerte das Kultusministerium den erzielten Wert von 99,0 Prozent als zufriedenstellend. Zur Stabilisierung beigetragen habe die wiederholte Einstellung einer höheren Anzahl von Lehrkräften, als aus dem aktiven Schuldienst ausgeschieden sind. Im Jahr 2020 konnten 3.242 Lehrkräfte eingestellt werden (ausgeschieden sind 2.352). Zudem wirke die flankierenden Maßnahmen zur UV-Stabilisierung wie freiwillige kurzfristige Teilzeiterhöhungen im Umfang von rund 160 Vollzeitlehrkräfteeinheiten (VZE) und weitere befristete Personalmaßnahmen wie auch die Beschäftigung von Studierenden mit Bachelor-Abschluss oder Pensionären, womit Stunden im Umfang von rund 265 VZE generiert werden konnten.

Im laufenden Lehrkräfteeinstellungsverfahren zum zweiten Schulhalbjahr 2020/2021 seien bereits erneut über 83 Prozent der ausgeschriebenen Stellen besetzt (rund 996 von 1.200). Das Einstellungsverfahren laufe aber noch weiter, damit würden weiter zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, so dass noch mit einer relevanten Anzahl von Stellenbesetzungen zu rechnen ist. In 2021 ist damit eine Verbesserung zu sei.


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