Wolfenbüttels Innenstadt im Wandel - Auch der Stadtmarkt soll neu gestaltet werden

Die Umfeldgestaltung des Herzog-August-Denkmals auf dem Stadtmarkt hat sich mit den Jahren stark verändert. Auch jetzt zielen die Planungen auf eine Veränderung ab.

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Früher und heute: Das Herzog-August-Denkmal. Stadtbaurat Ivica Lukanic verrät, wie es um die Neugestaltung des Stadtmarktes steht.
Früher und heute: Das Herzog-August-Denkmal. Stadtbaurat Ivica Lukanic verrät, wie es um die Neugestaltung des Stadtmarktes steht. | Foto: Sammlung Dietmar Dolle (Aktionsgemeinschaft Altstadt Wolfenbüttel e.V.) / Werner Heise

Wolfenbüttel. Das Erscheinungsbild des Stadtmarktes in Wolfenbüttel hat sich in den letzten Jahrzehnten mehrfach verändert. Stand das dort platzierte Herzog-August-Denkmal einst eingebettet in einer grünen Lagune, so blicken August und sein Pferd heute meist auf eine kahle und gähnende Leere. Das könnte sich jedoch wieder ändern, denn die Umgestaltung des Stadtmarktes steht auf dem Aufgabenzettel des Bauamtes.


Das Vorhaben ist nicht neu, ganz im Gegenteil. In einem umfangreichen Bürgerbeteiligungsprozess, der in den Jahren 2012 bis 2014 durchgeführt wurde, entwickelten Wolfenbütteler den an die Politik formulierten Wunsch, den Stadtmarkt neu zu gestalten. Ziel sollte es sein, bis 2016 die Aufenthaltsqualität auf dem Stadtmarkt durch eine neue Pflasterung, Möblierung und Gestaltung eines Brunnens um das Herzog-August-Denkmal zu steigern. Der Rat der Stadt Wolfenbüttel hatte dem Wunsch der Bürger zunächst entsprochen, das Vorhaben später jedoch aufgrund zahlreicher weiterer Bauvorhaben in der Innenstadt zurückgestellt. Stattdessen folgten bei den Ratsparteien allerdings bis heute andauernde Diskussionen um das Für und Wider einer Freigabe zur Randbeparkung des Platzes durch den Autoverkehr.

Fast schon ein kleiner Park auf dem Stadtmarkt. Hier scheint es so, als sei das Herzog-August-Denkmal ein wahrer Anziehungspunkt gewesen.
Fast schon ein kleiner Park auf dem Stadtmarkt. Hier scheint es so, als sei das Herzog-August-Denkmal ein wahrer Anziehungspunkt gewesen. Foto: Sammlung Dietmar Dolle (Aktionsgemeinschaft Altstadt Wolfenbüttel e.V.)


"Wir nehmen das ernst!"


Im städtischen Doppelhaushalt 2020/2021 sind nun 150.000 Euro für die Planung der Neugestaltung vorgesehen. Die Corona-Pandemie und begrenzte Ressourcen im Bauamt sorgten aber bislang für Verzögerungen beim weiteren Vorankommen. Im Gespräch mit regionalHeute.de verspricht Stadtbaurat Ivica Lukanic: "Wir nehmen das ernst!" Man sei gerade dabei Planungsbüros zu suchen, mit denen man bei diesem Thema zusammenarbeiten könne. Ende 2021, Anfang 2022, sollen dann Entwürfe vorliegen und in der Politik beraten werden.

Auf zwei Aspekte will man den Fokus lenken. "Das ist einmal die Brunnensanierung, die wieder in die Richtung der 60er-Jahre, mit einer Einfassung gehen soll - sicherlich etwas moderner gestaltet. Und zweitens die Barrierefreiheit auf dem Stadtmarkt", erklärt der Stadtbaurat. Aber Lukanic sagt auch: "Es muss nicht immer alles neu", und verweist dabei auf das Natursteinpflaster des Platzes. "Wenn man mal auf die Luftbilder schaut, dann hat der Platz dieses Karree. Das hat einen Renaissance-Stil. Aus der neuzeitlichen Entstehung des Platzumfeldes der Heinrichstadt entwickelt sich sozusagen dieses Platzmuster und das jetzt aufzunehmen und neu zu pflastern, dass weiß ich nicht, ob das muss", gibt Lukanic zu bedenken. "Aber was wir schon erreichen müssen, ist, dass wir den Platz so umbauen, dass in den Randbereichen eine vernünftige Barrierefreiheit vorhanden ist", verdeutlicht er.

Der Stadtmarkt früher. Hier gibt es schon weniger, aber doch noch ein bisschen Grünbepflanzung. Auch die Brunnen-Einfassung ist noch vorhanden.
Der Stadtmarkt früher. Hier gibt es schon weniger, aber doch noch ein bisschen Grünbepflanzung. Auch die Brunnen-Einfassung ist noch vorhanden. Foto: Sammlung Dietmar Dolle (Aktionsgemeinschaft Altstadt Wolfenbüttel e.V.)


Die Aktionsgemeinschaft Altstadt Wolfenbüttel e.V. verfügt über eine große Sammlung historischer Bebilderungen des Stadtmarktes, die einen staunen lassen, wie sehr sich gerade die Umfeldgestaltung des Herzog-August-Denkmals mit den Jahren verändert hat. Stück für Stück verabschiedete man sich zunächst von der Begrünung und später auch vom großen Brunnenring. Dabei sollte die Symbolik des Denkmals, so erklärt es Dieter Kertscher, der Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Altstadt, ursprünglich sein, dass der Herzog Leben in die Stadt gebracht hat. "Sinnbildlich dafür steht das Quell des Wassers", sagt Kertscher.

Das Bild des Herzog-August-Denkmals hat sich wieder einmal verändert.
Das Bild des Herzog-August-Denkmals hat sich wieder einmal verändert. Foto: Sammlung Dietmar Dolle (Aktionsgemeinschaft Altstadt Wolfenbüttel e.V.)


Man darf also gespannt sein, ob den Ratsherren und Ratsdamen nun die Umkehr gelingt und die Gestaltung des Stadtmarktes, zumindest annähernd, zum Ursprung zurückfindet. Glaubt man den Ausführungen des Stadtbaurates Ivica Lukanic in unserem Artikel "Wolfenbüttels Innenstadt im Wandel - Fußgängerzone wird weiter modernisiert", dann wäre es gerade die Steigerung der Aufenthaltsqualität, die zu einer Wiederbelebung der Innenstadt führen könnte.


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