Wolfenbütteler Unternehmen schenkt Vizekanzler Philipp Rösler ein Stück Gelassenheit - Der Bundeswirtschaftsminister zu Besuch bei der Schmidt-Kupplung GmbH *** mit Video ***

von Romy Marschall


| Foto: Romy Marschall



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Philipp Rösler fragt nach, wie die Schmidt-Kupplung im Detail funktioniert Foto:



Am gestrigen Dienstag war Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Philipp Rösler in Wolfenbüttel zu Gast und besuchte mit dem FDP-Landtagsabgeordneten Björn Försterling regionale Unternehmen. Firmengründer Walter Haarmann und Geschäftsführer Ulrich Bosse führten die Politiker durch die Werkshallen der Schmidt-Kupplung GmbH. Im Anschluß gab Minister Rösler ein kurzes Pressestatement und fuhr weiter nach Schladen zur Nordzucker-AG.


Der Bundeswirtschaftsminister wollte sich einen Eindruck von der aktuellen wirtschaftlichen Situation eines mittelständischen Unternehmens verschaffen und hatte dafür den international agierenden Kupplungshersteller ausgewählt. 1965 gründeten Richard Schmidt und Walter Haarmann die Firma Schmidt-Kupplung GmbH in Wolfenbüttel. Drei Jahre später bezogen sie die ersten Büro- und Lagerräume in der Wolfenbütteler Innenstadt. Seit 1960 war Richard Schmidt von der NASA damit beauftragt, Vortriebssysteme für Flugkörper im gravitationsfreien Feld zu entwickeln, wie es auf der Firmenhomepage heißt. Im Zuge dieser Forschungen entwickelte er auch die 1963 zum Patent angemeldete Idee einer "Kupplung zur drehwinkeltreuen Übertragung von Drehbewegungen".

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Modell einer Schmidt-Kupplung im Foyer des Unternehmens Foto:



Mit Produktinnovationen und internationaler Vermarktung schrieb das Unternehmen eine stetige Erfolgsgeschichte, die in den achtziger Jahren zum Umzug in das Gewerbegebiet Am Rehmanger führte. Anfang des neues Jahrtausends kam es zum Neubau des über 4000 Quadratmeter großen Firmenkomplexes.


In einem einstündigen Gespräch und anschließendem presseöffentlichen Rundgang durch die Produktionshallen informierte sich der Bundesminister über die Produkte und Absatzmärkte sowie die strategischen Ausrichtungen des Maschinenbauers im Rahmen der zunehmenden Globalisierung. Ein wichtiges Thema sei die aktuelle Schuldenkrise mit ihren Auswirkungen auf international agierende Maschinenbauer gewesen, teilt die Firma in einer Pressemitteilung mit. Drastische Sparprogramme wichtiger Euroländer könnten die Nachfrage nach deutschen Exportprodukten in Zukunft empfindlich schmälern, so die Befürchtung der Unternehmer.

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Besichtigungstour durch die Werkshalle: v.l. Walter Haarmann, Ulrich Bosse, Philipp Rösler und Björn Försterling Foto:



Beim Werksrundgang konnten sich Philipp Rösler und Björn Försterling von der Qualitätsarbeit des Spezialisten für kompakte Präzisions-Kupplungen überzeugen. Das Qualität im Kleinen anfängt, machte folgende Geschichte deutlich, die man sich am Rande erzählte. Ulrich Bosse, derzeitiger Geschäftsführer habe seinerzeit in den achtziger Jahren als Aushilfskraft im Unternehmen angefangen und sei dann "im Unternehmen hängengeblieben." "Der Griff war doch nicht schlecht, oder?" kommentierte Firmengründer Walter Haarmann in Richtung der Politiker.

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Ulrich Bosse erklärt Philipp Rösler und Björn Försterling Einzelheiten beim Bau einer Schmidt-Kupplung Foto:



Im abschließenden Pressestatement bezeichnet der Minister das Wolfenbütteler Unternehmen als "hidden champion" und verweist auf die Rolle des noch immer "starken industriellen Kern" in Deutschland von rund 25 Prozent. Dies sorge für Wachstum und Wohlstand im Land und sei ein Wettbewerbsvorteil gegenüber Nachbarländern, deren industrielle Anteile zum Teil deutlich geringer seien.Wolfgang Haarmann hofft, daß es auch weiterhin eine starke Unterstützung für den Mittelstand durch die Politik gäbe. Die Journalistenfrage, welche Rolle die Wirtschaftspolitik im aktuellen Landtagswahlkampf spiele, beantwortet Rösler damit, daß er auf die "hervorragende" wirtschaftliche Position Niedersachsens hinweist. Lediglich Bayern sei noch vor Niedersachsen was die Wirtschaftsleistung angehe, "aber die spüren schon unseren heißen Atem in ihrem Nacken und darauf kann Niedersachsen stolz sein." Die Nachfrage, ob die FDP die Wähler in Niedersachsen noch erreiche, verweist der Bundesminister auf die aktuellen Trends in den Umfragen sowie die seit zehn Jahren erfolgreiche Landespolitik. Eine Frage, die auf die anstehende Bundestagswahl abzielt, beantwortet Philipp Rösler nicht mehr.

Zum Abschied überreicht das Unternehmen dem Bundeswirtschaftsminister als Dankeschön ein Tafel Schokolade mit dem Aufdruck "Gelassenheit".



Philipp Röslers Pressestatement in voller Länge


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