ADAC warnt: Zeitumstellung erhöht Unfallgefahr durch Wildwechsel

Der Wildwechsel gehöre außerhalb geschlossener Ortschaften zu den häufigsten Unfallursachen.

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Symbolbild | Foto: Pixabay

Region. Am Wochenende wird die Zeit umgestellt – ab Sonntag gilt wieder die Winterzeit. Auf den Straßen macht sich das vor allem für die Pendler bemerkbar: Während es morgens früher hell wird, fällt der abendliche Berufsverkehr quasi über Nacht in die Dämmerung. In dieser Zeit ist auch das Wild unterwegs, das weder Sommer- noch Winterzeit kennt. Wie der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt in einer Pressemitteilung warnt, erhöhe sich dadurch die Unfallgefahr.


Viele Wildtiere sind dämmerungsaktiv und legen im Herbst auf der Suche nach Futter längere Wege zurück. Dabei kreuzen sie häufig die Straßen und bleiben teilweise regungslos stehen, wenn sie geblendet werden. Die Gefahr von Wildunfällen steigt also ab der kommenden Woche wieder deutlich an. Rund 13 Prozent mehr Unfälle wurden in den vergangenen Jahren in diesem Zeitraum verzeichnet. Nebel und Regen erschweren das Fahren zusätzlich.

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Zu rund 90 Prozent ist Rehwild beteiligt


Der Wildwechsel gehört außerhalb geschlossener Ortschaften zu den Unfallursachen Nummer eins. Allein im Jahr 2019 hat es in Niedersachsen 32.692 Wildunfälle gegeben, das sind über 4.500 mehr als im Vorjahr. Am häufigsten – zu rund 90 Prozent – kommt es zu Kollisionen mit Rehwild.

Für Autofahrer heißt es ab sofort wieder: Wachsam sein - besonders in der Dämmerung und dort, wo die Wildwechselschilder stehen. Lieber etwas langsamer fahren, um im Ernstfall noch rechtzeitig bremsen zu können. Sollte es dafür zu spät sein, auf keinen Fall ausweichen. Damit bringt man nur sich und andere in Gefahr.

Der ADAC gibt folgende Tipps:


• Fahrbahnränder im Auge behalten und ausreichend Sicherheitsabstand zum rechten Fahrstreifen wahren.
• Stets auf mehrere Tiere einstellen! Achtung: Wild flüchtet nicht immer auf dem kürzesten Weg, sondern oft vor dem Fahrzeug her.
• Stehen Tiere auf der Straße und es herrscht kein Verkehr, bremsen, hupen und gegebenenfalls abblenden, damit das Wild einen Fluchtweg findet.
• Nutzen alle Vorsichtsmaßnahmen nichts, dem Tier nicht ausweichen! Um sich und andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden: Lenkrad fest umgreifen und bremsen.

Tiere nicht für den eigenen Verzehr mitnehmen


Kommt es doch zu einem Unfall, Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen und Unfallstelle absichern. Das gilt auch, wenn das Tier verletzt geflüchtet ist. Anschließend die Polizei verständigen und, wenn möglich, das tote Tier an den Randstreifen ziehen, damit keine Folgeunfälle passieren. Wegen eventueller Tollwutgefahr auf jeden Fall Handschuhe anziehen und vorsichtig sein, weil verletzte Tiere auskeilen könnten. Das angefahrene Wild darf übrigens nicht vom Unfallort entfernt werden, sonst droht eine Anzeige wegen Wilderei, so der ADAC. Das könne eine saftige Strafe nach sich ziehen. Dasselbe gilt auch für die Mitnahme verendeter Tiere für den eigenen Verzehr. Das dürfe nur der Jagdpächter.


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