Braunschweiger Corona-Medikament: Zulassung Mitte 2022?

Für die Testphase muss man ins Ausland ausweichen. In Sachen Finanzierung sieht es gut aus.

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Dr. André Frenzel bei den Vorarbeiten zur Entwicklung des Corona-Medikamentes. Archivbild
Dr. André Frenzel bei den Vorarbeiten zur Entwicklung des Corona-Medikamentes. Archivbild | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Die Erforschung eines Corona-Medikamentes, das auch bei schweren Verläufen hilft, begleitet regionalHeute.de von Beginn an. Nun ist die Marktreife in greifbare Nähe gerückt. Wie Dr. André Frenzel von der Corat Therapeutics GmbH auf Anfrage mitteilt, rechne man damit, eine bedingte Zulassung Mitte 2022 beantragen zu können.


Doch dies hänge maßgeblich davon ab, wie schnell die Rekrutierung der Patienten vonstattengehe. Denn dies sei mittlerweile das Hauptproblem. Für die Testphase benötigt man Patienten mit schwerem Verlauf, die auch an den klinischen Tests teilnehmen möchten. Diese zu finden, ist in Deutschland offenbar nicht so einfach. "Die vergleichsweise guten Infektionszahlen in Deutschland sorgen dafür, dass die Rekrutierung der Patienten für die klinischen Tests nur langsam voran schreitet. Deswegen sind wir bereits dabei, weitere Kliniken im Ausland anzusprechen, um schnellstmöglich die nötige Patientenzahl zusammen zu bekommen", berichtet Dr. Frenzel.


Noch keine Zwischenergebnisse


Für erste Zwischenergebnisse sei es noch zu früh. "Da es sich um eine so genannte Plazebo-kontrollierte Doppelblindstudie handelt, bei dem sowohl Patient als auch der behandelnde Arzt oder auch die Corat nicht wissen, ob das Plazebo oder das Medikament verabreicht worden ist, müssen wir bis zum Ende der jeweiligen Studien abwarten, bevor wir einen Zwischenbericht geben können", so der Wissenschaftler.

Zunächst hatte es bei der Entwicklung des Medikaments Probleme mit der Finanzierung gegeben. Doch hier sei man auf einem guten Weg. "Wir sind bei der Finanzierung des Medikaments einen großen Schritt weiter gekommen. Neben den Privatinvestoren aus Braunschweig und der N-Bank konnten wir ebenfalls Dermapharm als weiteren Partner hinzu gewinnen. Darüber hinaus wird die Entwicklung des Medikaments durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert", berichtet André Frenzel.


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