Vorsicht vor Telefonbetrügern: Polizei registriert beinahe täglich Fälle

Die Täter gehen dabei sehr professionell vor.

(Symbolbild) Rentner, Trick, Betrug, Telefon
(Symbolbild) Rentner, Trick, Betrug, Telefon | Foto: Anke Donner

Wolfsburg/Helmstedt. Immer wieder versuchen in der Region Wolfsburg-Helmstedt dreiste Telefonbetrüger an das Geld vornehmlich von älteren Mitmenschen zu gelangen. Wie die Polizei Wolfsburg berichtet, werden beinahe täglich betrügerische Anrufe registriert.


Telefonbetrügereien boomen offenbar. Die Maschen der Betrüger seien laut Polizei dabei sehr variabel, sie reichen von Anrufen angeblicher Enkel über falsche Polizeibeamte oder Staatsanwälte bis hin zu sogenannten Schockanrufen, bei denen vorgeben wird, dass ein naher Verwandter in einen tödlichen Autounfall verwickelt sei und nur durch eine sofortige Kaution wieder freikommt, schildert die Polizei das Vorgehen der Betrüger.

Beinahe täglich anrufe


Erst am Mittwoch registrierte die Einsatzzentrale der Polizei insgesamt acht Anzeigen betroffener Bürger aus Wolfsburg, Fallersleben, Vorsfelde und Danndorf sowie Königslutter und Schöningen. Die Analyse zeige deutlich, dass die Betrüger beinahe täglich im Wolfsburger Stadtgebiet und im Landkreis Helmstedt, agieren. "Wir vermuten, dass es neben den angezeigten Fällen auch weitere Versuche gibt, von denen wir bisher keine Kenntnis erlangten. Vermutlich melden sich Opfer auch aus Scham nicht bei der Polizei, weil sie auf Betrüger hereingefallen sind", so ein Beamter der Polizei Wolfsburg.

Beim sogenannten Enkeltrick, der schon viele Jahre existiert, geben sich die Anrufer als Enkelin oder Enkel aus. In der Regel beginnen die Telefonate mit den Worten "weißt du, wer hier dran ist?". Schnell kommen die angeblichen Verwandten zum Kern des Anrufes: Sie geben vor, Geld für den Kauf eines Autos, Haus oder Eigentumswohnung zu benötigen. Eine 85 Jahre alte Schöningerin erkannte schnell, dass es nicht ihre Enkelin war und legte auf.

Bankangestellte verhindert Schlimmeres


In Fallersleben war ein 78-jähriger Rentner betroffen, der einen Anruf einer angeblichen Staatsanwältin erhielt, die ihm berichtete, dass seine Tochter für einen tödlichen Verkehrsunfall verantwortlich sei. Durch eine Kaution in Höhe von 10.000 Euro komme sie wieder frei, so die Anruferin. Derart geschockt machte sich der Fallersleber sogleich auf den Weg zu seiner Bankfiliale, um die mit Nachdruck geforderte Summe abzuheben. Zum Glück schaltete eine Bankangestellte schnell und informierte sicherheitshalber Polizei und die Tochter des Seniors. Durch die aufmerksame Angestellte konnten die Beamten die Tat verhindern.

Täter treten professionell auf


Die Ermittlungen zeigen im Nachhinein, dass die Täter sprachgewandt und vermutlich auch psychologisch geschult sind, in jedem Fall aber sehr professionell bei den sogenannten Anbahnungsgesprächen vorgehen. Die von dieser Welle betroffenen Rentnerinnen und Rentner waren zwischen 64 und 85 Jahre alt. Bei derartigen Telefonanrufen gelte, stets misstrauisch zu sein, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden und sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben. Ein Rückruf bei dem wirklichen engen Verwandten entlarve die Enkeltrick-Betrüger sofort. Falsche Polizisten erkenne man hingegen sofort durch einen Rückruf bei der Polizeidienststelle in ihrer Nähe unter der Amtsnummer oder unter dem Notruf 110.


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