Zerschossener Krankenwagen aus Charkiw - Ein Symbol für Kriegsverbrechen

Er war in der Ukraine um Menschen zu helfen und wurde beschossen. Nun soll der Krankenwagen in Braunschweig gezeigt werden.

Einschusslöcher: ein Zeugnis der Gewalt.
Einschusslöcher: ein Zeugnis der Gewalt. | Foto: Freie Ukraine Braunschweig e.V.

Braunschweig. Der Verein Freie Ukraine Braunschweig zeigt ein Symbol für russische Kriegsverbrechen: Ein zerschossener Krankenwagen aus Charkiw wird auf dem Braunschweiger Schlossplatz aufgestellt. Dies geht aus einer Ankündigung des Vereins hervor.



Eigentlich heißt der sowjetische Typ des Wagens umgangssprachlich aufgrund seiner Kastenform Buchanka: Brotlaib. Aber dieser hier habe einen besonderen Namen bekommen: Barwinka. Eine immergrüne Pflanze. Er habe den Angriff der russischen Armee nördlich von Charkiw im März 2022 überstanden; und er trägt die Spuren davon mit sich. "Leider wird gerade der Ort des Angriffs damals mit den Angriffen Russlands in dieser Woche bei Wowtschansk wieder bedrückend aktuell", so der Verein.

Am Freitag, dem 17. Mai, von 12 bis 19 Uhr, und am Samstag, dem 18. Mai, von 11 bis 18 Uhr, wird der Barwinka nun vor dem Schloss in Braunschweig stehen.

Der Krankenwagen als ein Symbol für die Kriegsverbrechen.
Der Krankenwagen als ein Symbol für die Kriegsverbrechen. Foto: Freie Ukraine Braunschweig e.V.


Russische Kriegsverbrechen begreifbar machen


Der Verein „Fellas for Europe“ hat den Wagen übernommen und macht diese Aktion möglich. Er ist schon in über 30 deutschen und europäischen Städten gewesen. Die Berichterstattung über den Krieg sei über die Zeit schon zu einer Alltäglichkeit geworden. Für den Vorsitzenden des Vereins Freie Ukraine Braunschweig sei daher wichtig, dass man hier etwas berühren und nicht leugnen kann: "Jeder Braunschweiger kann an diesem Krankenwagen den Krieg Russlands in der Ukraine mit eigenen Händen anfassen. Jeder, der meint, man könne hier irgendwie verhandeln, kann sich überzeugen: Das ist eine Illusion. Von Russland wird auf alles geschossen, was sich bewegt. Hier: ein Krankenwagen. Das ist gegen alle Menschenrechte und das Völkerrecht. Das ist der Krieg Russlands."

Man könne sehen, mit welcher Wucht diese Geschosse ein Fahrzeug durchlöchern können. Auf der Beifahrerseite hätten sie den Wagen sogar durchschlagen. "Wir wissen, dass der Fahrer überlebt hat, aber nicht wie. Da wird einem ganz anders, wenn man das vor sich hat", sagt Igor Piroschik, Vorsitzender des Vereins Freie Ukraine Braunschweig e.V. beim Anblick des Fahrzeugs.

Krankenwagen für die Ukraine


Der Verein Freie Ukraine Braunschweig hat bereits mit Hilfe seiner Partner mehrere Krankenwagen in die Ukraine gebracht. So war zuletzt im März 2023 ein Krankenwagen der Braunschweiger Malteser auf den Weg gegangen. Daneben sind zahlreiche andere Fahrzeuge, die ebenso zum Transport von verletzten Menschen genutzt werden, in die Ukraine gekommen, insgesamt 21 im vergangenen Jahr. Viele der Autos, mit denen die Hilfstransporte durchgeführt werden, bleiben in der Ukraine. Nun kommt erstmals ein Wagen zurück.

"Das kleine Fahrzeug möchte Schutzraum für Menschen sein und wird hier in seiner eigenen Verletzlichkeit gezeigt", so der Verein.


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