Flüchtlingsunterbringung: Erstaufnahme jetzt auch in Kommunen

von Max Förster


Aufgrund der Überlastung der Notunterkünfte und Erstaufnahmeeinrichtungen müssen die Flüchtlinge jetzt auch vorübergehend den Kommunen zur Erstaufnahme zugewiesen werden, so auch in Wolfenbüttel. Symbolbild. Foto: Sina Rühland
Aufgrund der Überlastung der Notunterkünfte und Erstaufnahmeeinrichtungen müssen die Flüchtlinge jetzt auch vorübergehend den Kommunen zur Erstaufnahme zugewiesen werden, so auch in Wolfenbüttel. Symbolbild. Foto: Sina Rühland | Foto: Sina Rühland



Hannover/Landkreis Wolfenbüttel. In einer Pressemitteilung hat der Innenminister des Landes Niedersachsen Boris Pistorius heute mitgeteilt, dass den Städten und Landkreisen ab Freitag im Rahmen der Amtshilfe Flüchtlinge zur Erstaufnahme zugewiesen werden. Grund dafür sei die Überlastung der Notunterkünfte und Erstaufnahmeeinrichtungen. Was bedeutet das für Stadt und Landkreis Wolfenbüttel?

Noch innerhalb dieser Woche müsste Niedersachsen 4.000 neue Plätze in Notunterkünften einrichten, um alle Menschen unterbringen zu können, heißt es in dem Bericht des Niedersächsischen Innenministeriums. Dies sei in diesem Zeitraum aber trotz aller Anstrengungen laut Einschätzung des Kompetenzzentrums im niedersächsischen Innenministerium nicht möglich. Daher sollen nun die Kommunen mit ins Boot geholt und darum gebeten werden, Flüchtlinge im Rahmen der Amtshilfe vorübergehend aufzunehmen. So lauten die Worte des Innenministers Boris Pistorius: „Wir sind an einem Punkt, an dem wir trotz der intensiven Suche und schnellen Prüfung von Dutzenden Liegenschaften und Geländen und der Schaffung von bislang 18.000 Plätzen in Notunterkünften seit Anfang September diesen Schritt gehen müssen. Wir müssen jetzt auch auf diesem Weg die Ressourcen der Kommunen in Anspruch nehmen. Wir wissen, dass sie dafür auch anderweitig benötigte Gebäude nutzen müssen, aber es gibt keine andere Möglichkeit, das ist eine historische Situation, der wir uns alle, Land und Kommunen, gemeinsam stellen müssen."

Mit wie vielen Flüchtlingen muss Wolfenbüttel rechnen?


Der FDP-Landtagsabgeordnete Björn Försterling teilte gegenüber regionalWolfenbüttel.de mit, dass insgesamt 1.000 Flüchtlinge pro Tag auf 20 angedachte Landkreise verteilt werden sollen, zu denen auch der Landkreis Wolfenbüttel gehöre. Mit wie vielen Flüchtlingen von Freitag bis Sonntag im Landkreis Wolfenbüttel gerechnet werden müsse, sei bisher noch unklar, lautete die Aussage des Pressesprechers des Innenministeriums, Matthias Eichler. So habe das Ministerium für die Maßnahme einen Verteilerschlüssel ermittelt, der zunächst diejenigen Landkreise ins Auge fasse, in denen es bis dato keine Notunterkünfte oder Erstaufnahmeeinrichtungen gibt, auch der Bevölkerungsanteil am Land spiele eine Rolle, heißt es in der veröffentlichten Pressemitteilung des Innenministeriums. Aber auch wenn es bisher noch keine konkreten Zahlen gebe, geht der Landtagsabgeordnete Björn Försterling davon aus, dass bis Ende des Wochenendes mit einer Zahl von rund 200 bis 250 zusätzlich aufzunehmenden Flüchtlingen im Landkreis zu rechnen sei.


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