Ausstellung in St. Aegidien anlässlich des Bistumsjubiläums


| Foto: Sabine Moser.



Braunschweig. In der 1200-jährigen Geschichte des Bistums Hildesheim hat es keine andere Phase gegeben, in der die Zahl der Gläubigen in so kurzer Zeit so stark gewachsen ist wie durch die Ankunft der ostdeutschen Katholiken in den ersten Nachkriegsjahren. Die Verdreifachung der Gläubigen in nur zehn Jahren hatte gravierende Folgen für die Diasporagemeinden in der Region Braunschweig.

Persönlich und bewegend gibt die Ausstellung in der Propsteikirche mit Bild- und Tondokumenten und "herübergeretteten" Erinnerungsstücken Einblicke in die Neuanfänge der Flüchtlinge und Vertriebenen wie auch der Gemeinden, in denen sie angekommen waren.

Im Mittelpunkt steht der so genannte Bürgermeistermantel. Das Exponat einer Braunschweiger Familie stammt ursprünglich aus Schlesien. Kostbar ist der Mantel vor allem für die Familie: Der Urgroßvater hat ihn getragen, der Großvater dann auf die Flucht hin angezogen. So ist er nach Braunschweig gekommen. "Dieser Bürgemeistermantel steht für all das, was die Vertriebenen ja auch verloren haben", sagt der Initiator der Ausstellung Pastoralreferent Siegfried J. Mehwald von der CityPastoral. Mehwald betont: "Die Menschen haben nicht nicht nur Hab und Gut, nicht nur die Heimat, sondern auch alles, was damit verbunden ist, verloren. Dazu gehören Ansehen, Ehre, Ehrenämter, die sozialen Netze und Bezüge".

Die Folgen der Vertreibung für die Menschen sind vielschichtig - im Rahmen dieser Ausstellung werden ausgewählte Aspekte beleuchtet. Die Ausstellung der CityPastoral Braunschweig ist noch bis einschließlich 31. Mai in den Apsiskapellen der Kirche St. Aegidien zu sehen. Öffungszeiten: Täglich von 8 bis 17 Uhr (dienstags bis 16 Uhr) außerhalb der Gottesdienste.


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