Brodweg – Stadtbaurat verteidigt Maßnahmen

von Robert Braumann


Am Brodweg wird es Änderungen geben, doch die Diskussionen reißen nicht ab. Foto: Robert Braumann
Am Brodweg wird es Änderungen geben, doch die Diskussionen reißen nicht ab. Foto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Es wird weiter um die Verkehrsführung am Brodweg gestritten - Das aktuelle Konzept mit Parkstreifen auf beiden Seiten sehen viele als großes Sicherheitsrisiko. Nun hat sich die Verwaltung ein paar Änderungen überlegt. Am Mittwoch wurden diese im Planungs- und Umweltausschuss den Ratsmitglieder vorgestellt. Sofort entbrannt eine Diskussion um die Maßnahmen. 

Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer sagte im Planungs- und Umweltausschuss: "Wir haben hier einen klassischen Interessenkonflikt, Autofahrer die die Strecke möglichst schnell nutzen wollen und Anwohner, die sich Parkplätze und eine Verkehrsberuhigung wünschen." Da könne es immer nur Kompromisse geben. An solchen Punkten müsse man manchmal auch noch einmal nachjustieren. Dies würde man nun mit verschiedenen Maßnahmen tun.

Was wird gemacht?


So schlägt die Verwaltung vor, die Parkplatzmarkierungen auf dem Brodweg unter Beibehaltung des wechselseitigen Parkens zu kürzen, damit größere Lücken zwischen den Parkblöcken entstehen und das Ausweichen beziehungsweise das Vorbeifahren erleichtert wird. Der Parkblock am südlichen Ende entfällt komplett, da er sich im regelmäßigen Rückstaubereich der Lichtsignalanlage Brodweg/Helmstedter Straße befindet. Es werden Schrägmarkierungen vor Beginn eines jeden Parkblocks aufgebracht, um zu verdeutlichen, dass dies der Beginn eines Parkblocks ist, ein dort stehendes Fahrzeug also parkt und nicht verkehrsbedingt hält. Nach weiterer Beobachtung der Entwicklung wäre dort auch eine bauliche Hervorhebung der Parkbereiche denkbar, so die Verwaltung.

Tempo 30


Im Bereich der wechselseitig angeordneten Parkplatzmarkierungen wird die Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h begrenzt. Der Radverkehr verbleibt in beiden Richtungen auf der Straße, eine zusätzliche Freigabe des Gehweges erfolgt nicht. Bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h sei die Führung des Radverkehrs auf der Fahrbahn der Regelfall. In Fahrtrichtung Norden bestünde ohnehin kein durchgehender Gehweg. Auch der Radverkehr profitiere von der deutlichen Verkürzung der Engstellen im Bereich der Parkplatzmarkierungen und von der reduzierten Geschwindigkeit. Die Veränderungen werden in den nächsten Wochen umgesetzt. Ergänzend wird die Straßenbeleuchtung in der zweiten Jahreshälfte erneuert und punktuell ergänzt, um eine gleichmäßigere Ausleuchtung der Straße zu erreichen.

Kritik bleibt nicht aus


Leuer betonte: "Wir hatten keine Unfallhäufungstelle, das ist aus meiner Sicht nicht richtig. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind aus meiner Sicht absolut richtig und wir kommen damit auch weiter und kommen Anwohnern und Verkehrsteilnehmern entgegen." Reinhard Manlik, planungspolitischer Sprecher der CDU konnte die Ausführungen überhaupt nicht nachvollziehen: „Die nun präsentierten Maßnahmen können keine Verbesserung der Situation am Brodweg bringen, denn die ursächlichen Probleme werden überhaupt nicht angegangen. Vielmehr will die Verwaltung mit viel ‚weißer Salbe‘ überdecken, dass in der Planung grundlegende Fehler gemacht wurden. So lange diese aber nicht abgestellt werden, werden wir weiter nachfragen und uns für eine Änderung einsetzen". Der Brodweg sei eine wichtige Verkehrsverbindung, diese könne man nicht einfach kappen. Holger Herlitschke, Fraktionsvorsitzender Grüne, sagte "Ich plädieren dafür sofort bauliche Maßnahmen durchzuführen, mit einer bloßen Markierung ist die Gefahr für die Radfahrer zur groß." Auch Kate Grigat, SPD-Ratsfraktion sorgte sich um die Radfahrer, sie schlug vor, dass die Radler auch auf dem Fußweg fahren dürften. Leuer entgegnete man solle sich erst einmal anschauen, wie die Maßnahmen anschlagen würden. Die Radfahrer auf den Fußweg zu lassen, könne man diskutieren. Er werde die Anregungen der Ratsmitglieder berücksichtigen und eine neue Mitteilung erstellen.


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