Die Stadt soll grüner werden

von Robert Braumann


Foto: Sina Rühland
Foto: Sina Rühland | Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Gibt es in der Löwenstadt genug Grünflächen? Der Wohnraum in Braunschweig ist knapp und immer wieder kommt es laut der Ratsfraktion der Grünen notgedrungen zu Entscheidungen, die den Verlust oder die Einschränkung von öffentlichen Aufenthalts-, Frei- und Grünflächen zum Ergebnis haben.

Um weiterhin attraktive Aufenthaltsräume zu erhalten schlagen sie vor stark versiegelte Verkehrsräume - besonders in der Kernstadt - in den Blick zu nehmen. Mit Pocket-Parks (deutsch sinngemäß Taschenparks), kleinen Grünflächen im Stadtgebiet, könne man hier etwas ändern. Von einfachen Beeten bis hin zu künstlerisch und landschaftsarchitektonisch ambitionierten Kleinparks entstehen bei Pocket-Parks attraktive Freiflächen, die das jeweilige Wohn- und Büroumfeld aufwerten und zum Aufenthalt einladen. Folgende Standorte haben die Grünen ins Auge gefasst, den Bäckerklint / Eulenspiegel-Brunnen, den Parkplatz und Straßenraum Kannengießerstraße / Schützenstraße, den Meinhardshof, die Neue Straße zwischen Gördelingerstraße und Schützenstraße und den Parkplatz Großer Hof.

Leuer begrüßt die Überlegungen


Eine Überplanung der genannten Bereiche ist zum Teil bereits erfolgt und könnte, so Finanzmittel zur Verfügung stehen, auch umgesetzt werden, sagte Stadtbaurat Heinz Leuer. Konkrete Planungen von Pocket-Parks für Flächen in der Innenstadt liegen derzeit aber nicht vor. Dennoch habe man sich innerhalb der Verwaltung schon Gedanken über die angesprochenen Flächen gemacht und begrüße eine zusätzliche Begrünung grundsätzlich. Ein Gestaltungskonzept für den Bereich Kannengießerstraße/Schützenstraße zur Neuordnung des ruhenden Verkehrs, bei dem großer Wert auf den Erhalt der Großbäume und die Erhöhung der Aufenthaltsqualität gelegt wurde, liegt vor. Dieses verfolge aber nicht die Intention eines Pocket-Parks, da weiterhin ein Parkplatz vorgesehen ist. Auch am Meinhardshof gäbe es erste Vorplanungen zur Umgestaltung. Ziel sei die Reduzierung der Verkehrsflächen (zurzeit sieben Fahrspuren und zwei Parkstreifen) zugunsten einer Platzgestaltung mit Aufenthaltsqualität und möglichen Baumstandorten. Aufgrund des stark frequentierten Parkhauses ist an der Neuen Straße zurzeit keine Umgestaltung vorgesehen.

Vielfältige Möglichkeiten


Eine Umgestaltung des Bereiches Großer Hof soll im Zusammenhang mit der Ergänzung der umliegenden Bebauung auf dem Markthallengrundstück und dem Grundstück der früheren Kielhornschule erfolgen. Dabei müsse der erhebliche Baumbestand berücksichtigt werden. Auch der von hoher Versiegelung und überdimensionierten Verkehrsflächen geprägte Bäckerklint mit dem Eulenspiegel-Brunnen biete bei Rückbau der Parkplätze Potential für wohnungsnahes Grün. Planungen seien aber nicht vorhanden. Zudem gäbe es für das Stadtgebiet ein internes Begrünungskonzept mit konkreten Standorten für die Pflanzung von zirka 700 Bäumen wie Straßenbäume, Obstgehölze, klein-, mittel- und großkronige Bäume. Dieses Kataster wurde 2012 erarbeitet, aber noch nicht umgesetzt.


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