Geplante Flüchtlingsunterkünfte an Studentenwerk übergeben


Die Flüchtlingsunterkunft in der Gartenstadt wurde ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt. Dagegen sollen jetzt in der Nordstadt und Ölper Studenten einziehen. Foto: Archiv/Nick Wenkel
Die Flüchtlingsunterkunft in der Gartenstadt wurde ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt. Dagegen sollen jetzt in der Nordstadt und Ölper Studenten einziehen. Foto: Archiv/Nick Wenkel | Foto: regionalHeute.de

Braunschweig. Oberbürgermeister Ulrich Markurth hat die Wohnstandorte Ölper und Nordstadt heute offiziell an das Studentenwerk OstNiedersachsen übergeben. Da die Gebäude zunächst nicht, wie ursprünglich vorgesehen, für die Unterbringung von Geflüchteten benötigt werden, können Studierende dort einziehen. Das teilt die Stadt Braunschweig mit.


Markurth: "Durch die Vermietung der Gebäude an das Studentenwerk verbessert sich die Wohnsituation der Studentinnen und Studenten in Braunschweig. Die Stadt bleibt flexibel und kann auf nicht absehbare Entwicklungen wie beispielsweise eine erhöhte Zuweisungsquote für Geflüchtete kurzfristig reagieren."

Planungsrechtlich ist es möglich, das Gebäude in der Mendelssohnstraße in der Nordstadt als klassisches Studentenwohnheim zu nutzen. Insgesamt 53 Plätze wird es geben, einige Wohngemeinschaften sind behindertengerecht gebaut. Das Studentenwerk kalkuliert pro Wohnheimplatz mit einer monatlichen Warmmiete von 250 Euro, was dem Bedarfssatz im BAföG entspricht. "Dieser Preis ist für einen Neubau sehr günstig und nur durch Subventionen zu erreichen. Wir wollten damit gemeinsam mit der Stadt ein politisches Zeichen für bezahlbaren Wohnraum setzen", erklärt Sönke Nimz, Geschäftsführer des Studentenwerks OstNiedersachsen.

Brückenkurs für Geflüchtete


Im Biberweg in Ölper hingegen ist reines studentisches Wohnen nicht zulässig, nur das Wohnen im Rahmen einer sozialen Einrichtung. Deshalb wird dort das Projekt "Brückenkurs für Geflüchtete" der Technischen Universität Braunschweig mit 50 Wohnheimplätzen untergebracht. Mit dem Projekt möchte die TU junge und begabte Menschen, die als Geflüchtete in Deutschland leben und hier ihre akademische Ausbildung beginnen oder fortsetzen wollen, unterstützen und an die TU Braunschweig binden. Im Biberweg soll ihnen eine geeignete Unterbringung geboten werden. Geflüchtete mit einer Hochschulzugangsberechtigung und guten Englischkenntnissen können sich auf die Teilnahme am Brückenkurs bewerben und während der Dauer des Kurses von zwei Semestern am Standort Ölper wohnen. Ein entsprechendes Konzept wurde in Abstimmung mit der TU Braunschweig und dem Studentenwerk OstNiedersachsen erstellt.

Die Baukosten inklusive Erschließungskosten betragen für den Standort Nordstadt rund 4,1 Millionen Euro, für das Gebäude in Ölperzirka 3,7 Millionen Euro.

Sechs von acht Wohnstandorten aus dem Standortkonzept von 2015 sind damit fertiggestellt und übergeben. Die Standorte Lamme und Hondelage sollen spätestens im März 2018 nutzbar sein. Derzeit wird verwaltungsintern geprüft, wie die Gebäude genutzt werden. Mindestens ein Standort soll nach derzeitigem Stand als Wohnraum für Menschen zur Verfügung stehen, die auf preiswerte Mieten angewiesen sind. Der Betrieb soll durch die Nibelungen-Wohnbau-GmbH erfolgen.

Seit Anfang 2016 626 Geflüchtete zugewiesen


Seit Anfang 2016 nimmt die Stadt Braunschweig Geflüchtete auf. Acht Wohnstandorte werden gemäß dem vom Rat beschlossenen Standortkonzept gebaut und seit Anfang des Jahres 2017 sukzessive fertiggestellt. Wohnanlagen, die nicht für die Unterbringung von Geflüchteten genutzt werden, da die Zuweisungszahlen derzeit deutlich geringer sind als zuvor erwartet, werden für den allgemeinen Wohnungsmarkt bzw. für studentisches Wohnen zur Verfügung gestellt. Mit Stand Ende November sind seit Anfang 2016 626 Geflüchtete zur Unterbringung zugewiesen worden.


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