Polizei lässt Messerstecher gehen - der sticht gleich wieder zu

Zuvor hatte der 34-Jährige bereits einen Mann verletzt. Direkt nach seiner Freilassung greift er erneut zum Messer. Eine Passantin wurde zur Heldin.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Alexander Panknin

Braunschweig. In den späten Abendstunden des 7. Juli hat ein 34-jähriger Braunschweiger erneut einen Mann mit einem Messer verletzt, der bereits einen Tag zuvor einen anderen Mann und Polizisten mit einem Messer angegriffen hatte.



Wie die Polizei mitteilte, hätten im Rahmen der anschließenden Ermittlungen keine rechtlichen Mittel vorgelegen, den Mann in Untersuchungshaft zu nehmen. Abschreckende Wirkung hatten die Maßnahmen der Verfolgungsbehörden aber auch nicht.

Am Freitagabend suchte der Mann in der Friedrich-Wilhelm-Straße Streit mit einem in Braunschweig lebenden, 41-jährigen Mann. Im weiteren Verlauf griff er den arglosen Mann mit einem Messer an und verletzte ihn im Bauchbereich. Das Opfer versuchte zu fliehen, kam jedoch im Bereich der dortigen Straßenbahnschienen zu Fall. Der Angreifer ging mit dem Messer in der Hand auf den 41-Jährigen zu und versuchte weiter auf ihn einzustechen.

Passantin wirft ihren Rucksack


Mehrere Passanten wurden auf die Situation aufmerksam, unter anderem eine 24-jährige Braunschweigerin. Diese erkannte die lebensgefährliche Situation und warf ihren Rucksack nach dem Angreifer. Der Rucksack traf den Aggressor an der Schulter, wodurch er von seinen Handlungen absah.

Zeitgleich eintreffende Polizeibeamte forderten den Mann unter Vorhalt der Dienstwaffe auf, dass Messer fallen zu lassen. Dieser Weisung folgte er und ließ sich anschließend widerstandslos festnehmen. Das Opfer wurde zwecks medizinischer Versorgung ins Krankenhaus verbracht. Ein Arzt stellte keine lebensbedrohlichen Verletzungen fest.

U-Haft angeordnet


Der Angreifer stand unter dem Einfluss berauschender Mittel. Zudem wurden bei einer Durchsuchung Betäubungsmittel aufgefunden. Nachdem er ins Polizeigewahrsam gebracht worden ist, wurde durch eine Ärztin eine Blutprobe entnommen. Seitens der Polizei wurden entsprechende Strafverfahren eingeleitet. Am folgenden Tag wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Braunschweig durch das Amtsgericht Untersuchungshaft gegen den 34-Jährigen angeordnet.

Das beherzte Eingreifen der 24-jährigen Frau bewahrte das Opfer womöglich vor Schlimmeren.


mehr News aus Braunschweig


Themen zu diesem Artikel


Kriminalität Polizei Justiz