Endlich Schoduvel! Endlich Zeit, etwas Sinnvolles zu tun!

von Marian Hackert


Humba, humba, humba tättärä, tättärä! Foto: Nick Wenkel
Humba, humba, humba tättärä, tättärä! Foto: Nick Wenkel | Foto: Archiv

"Gleich und fröhlich, mit viel Jubel, feiert Brunswiek den Schoduvel" - so das Motto des diesjährigen Höhepunkts der Karnevalisten in unserer Region. Am kommenden Sonntag wird in der Löwenstadt traditionell der Ausnahmezustand verhängt. Doch was machen eigentlich die Menschen, denen die Pappnasen-Show egaler nicht sein könnte? Hier ein paar Anregungen.


Wenn am Sonntag die Braunschweiger Innenstadt hermetisch abgeriegelt wird und wieder knapp 200.000 Menschen die Straßen säumen, bleibt endlich einmal Zeit für das Wesentliche im Leben: So könnte man doch schon einmal den Frühjahrsputz vorwegnehmen. Doch bei genauer Überlegung erscheint das nicht die beste Möglichkeit zu sein, den Sonntag zu verbringen. Wie sieht es mit der Steuererklärung aus? Ehe man erst am 31. Mai merkt, dass man den Abgabetermin wieder nicht auf dem Schirm hatte und innerhalb von wenigen Stunden alle Belege zusammensucht, wäre doch der kommende Sonntag perfekt, um dem aus dem Weg zu gehen.

Wie wäre es mit einem Ausflug?


Wintersportfans kommen am Sonntag jedenfalls voll auf ihre Kosten. Die Olympischen Winterspiele flimmern den gesamten Tag über die Mattscheibe. Ein Umschalten birgt jedoch die Gefahr wieder beim Karneval zu landen. Ein wahrer Karneval-Overkill wird auf den gemeinen Zuschauer losgelassen, sodass der Fernseher doch lieber ausgeschaltet bleibt. Bliebe noch ein Ausflug ins Umland. Endlich ist der Winter da und mit ihm der Schnee in den höheren Regionen. Doch der Ruf des Harzes hallt weit. Parkplätze, vor allem an Wochenenden, sind Mangelware und sich auf den Ski- und Rodelpisten mit Schwung die Beine durch übereifrige Hobbysportler oder eigenes Unvermögen zu brechen, steht einem gelungenem Sonntag mehr als konträr gegenüber.

Einfach mal Katharsis walten lassen


Vielleicht hilft es auch einfach mal ein wenig Katharsis walten zu lassen - sich frei zu machen von eingefahrenen Denkweisen und dem karnevalistischem Treiben auf diesem Wege neu zu begegnen. Ich werde den Sonntag wohl genau dazu nutzen und vielleicht werden ja wir im kommenden Jahr Freunde, der Karneval und ich. Dabei muss es nicht bei einem Selbstversuch bleiben - Gleichgesinnte können sich gern anschließen. So könnte es mitunter sein, dass der Finger auf der Fernbedienung 2019 dann doch mal vom Sport zum Karneval zappt. Der NDR übertragt ab 13 Uhr live aus der Löwenstadt - das zu wissen, reicht mir zumindest für dieses Jahr.


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