Evangelische Kitas setzen ein Zeichen gegen sexualisierte Gewalt

Die Kinder sollen spielerisch Präventionsprinzipien kennenlernen und einüben.

Auf dem Kirchencampus Wolfenbüttel (v.l.): Sabine Klebe-Tarrey, Pädagogische Geschäftsführung des Kita-Verbandes Braunschweig, Wibke Ramm, Fachberaterin für Prävention und Kinderschutzkonzepte, Sebastian Klee; Leiter Arbeitsbereich Kindertageseinrichtungen, Arne Ehlers, Pädagogische Leitung im Propsteiverband Ostfalen (Salzgitter), Jerome Braun, Geschäftsführer der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel.
Auf dem Kirchencampus Wolfenbüttel (v.l.): Sabine Klebe-Tarrey, Pädagogische Geschäftsführung des Kita-Verbandes Braunschweig, Wibke Ramm, Fachberaterin für Prävention und Kinderschutzkonzepte, Sebastian Klee; Leiter Arbeitsbereich Kindertageseinrichtungen, Arne Ehlers, Pädagogische Leitung im Propsteiverband Ostfalen (Salzgitter), Jerome Braun, Geschäftsführer der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel. | Foto: Sabrina D. Seal

Braunschweig/Wolfenbüttel. Die Landeskirche Braunschweig setzt mit der Einführung der „Starke Kinder Kiste“ bei mehr als 80 evangelischen Kitas ein Zeichen gegen sexualisierte Gewalt und für frühe Prävention. Den Auftakt machen die fünf Kita-Trägerverbände in der Landeskirche. Sie haben am Freitag, 22. September, 15 „Starke Kinder Kisten“ erhalten. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Landeskirche hervor.



Die „Starke Kinder Kiste!“ der Deutschen Kinderschutzstiftung „Hänsel+Gretel“ ist ein bundesweites Präventionsprogramm für Kitas. Kinder sollen damit bestmöglich vor sexualisierter Gewalt geschützt werden. Die „Starke Kinder Kiste“ ist ein früher Schritt außerhalb des Elternhauses. Aus fachlicher Sicht muss das systematisch geschehen, damit Kinder gemäß ihrem Entwicklungsstand gestärkt werden. Zudem braucht es die Qualifizierung der Kita-Fachkräfte bei der Anwendung des Präventionsprogramms.

Präventionsprinzipien kennenlernen


Jerome Braun, Initiator des Projektes und Geschäftsführer der Deutschen Kinderschutzstiftung „Hänsel+Gretel“, sagt: „Die ‚Starke Kinder Kiste‘ und das dahinterstehende ‚Echte Schätze-Präventionsprogramm‘ von Petze bieten den Kita-Fachkräften die Möglichkeit, mit den Kindern gemeinsam die wichtigsten Präventionsprinzipien zu kennen und einzuüben.“ Es gehe um Aspekte wie „mein Körper gehört mir“, „ich kann meinen Gefühlen vertrauen“ oder „ich hole mir Hilfe“. Das Programm könne zudem ein wichtiger Baustein für die Umsetzung der verpflichtenden Kita-Schutzkonzeptionen sein; es binde die Kinder bei dieser wichtigen Arbeit spielerisch mit ein.

Sebastian Klee, Leiter des Arbeitsbereiches Kindertageseinrichtungen der Landeskirche Braunschweig, freut sich über die Zusammenarbeit mit der Stiftung und deren Unterstützung mit sieben gesponserten Kisten durch die Deutsche Postcode Lotterie. Die Landeskirche beteiligt sich mit 14.000 Euro an den weiteren acht Kisten. „Kinder müssen lernen, dass sie Grenzen setzen dürfen. Und zwar immer dann, wenn sie spüren, dass etwas in die falsche Richtung läuft. Mit diesem Programm lernen unsere Kinder, diese Grenzen zu setzen.“ Gleichzeitig werde das Kita-Fachpersonal durch die Fachberaterin für Prävention und Kinderschutzkonzepte, Wibke Ramm, geschult und fortwährend qualifiziert, so Klee.

80 Kitas nehmen teil


„Mit der „Starke Kinder Kiste“ bekommen unsere Kita-Fachkräfte einen ganz anderen Zugang zu diesem wichtigen Thema, und sie können Vieles gemeinsam mit den Kindern erarbeiten“, sagte Wibke Ramm, die seitens der Fachberatung die Arbeit mit der „Starke-Kinder-Kiste“ in den Kitas begleitet.

„Der Projektstart in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig mit 80 teilnehmenden Kitas markiert den bislang größten und damit einen zentralen Meilenstein auf unserem Weg, insgesamt 5.000 Kitas in Deutschland zu erreichen“, betont Jerome Braun. Langfristig sollen alle 105 Kitas in der Landeskirche erreicht werden. Braun bedankte sich bei dem Hauptförderer, der Deutschen Postcode Lotterie, mit deren Hilfe die Initiative bereits mehr als 130.000 Kinder, deren Eltern und zahlreiche Kita-Fachkräfte erreicht habe.


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


Kirche Kindertagesstätte