Falsche Polizisten auf frischer Tat geschnappt


Symbolfoto: Anke Donner
Symbolfoto: Anke Donner | Foto: Anke Donner

Gifhorn. Am Montagnachmittag wurden im Gifhorner Stadtgebiet zwei falsche Polizeibeamte bei der Übernahme von 20.000 Euro nach kurzer Verfolgung auf frischer Tat festgenommen. Das teilt die Polizei Gifhorn mit.


Eine 76-jährige Gifhornerin aus der Kernstadt erhielt bereits am Sonntagabend einen Telefonanruf eines angeblichen Polizeibeamten, der ihr von einem Raubüberfall in der Bodemannstraße berichtete. Sie sei nun auch gefährdet. Am Montagmorgen erhielt sie weitere Telefonate des angeblichen Polizeibeamten, der ihr nun erklärte, dass ihr Geld bei der Bank nicht mehr sicher sei. Die 76-Jährige ließ sich überreden, 20.000 Euro von ihrem Konto abzuheben und später zu Überprüfungszwecken an die Polizei zu übergeben.

Durch ein zufälliges, privates Gespräch der 76-Jährigen mit einer Polizeibeamtin erfuhr diese von dem angeblichen Raubüberfall, der tatsächlich aber gar nicht stattgefunden hatte. Die ältere Dame wurde nunmehr von echten Polizeibeamten aufgesucht, als sie gerade erneut mit den Tatverdächtigen telefonierte. Fahndungsmaßnahmen wurden eingeleitet. Weitere Gespräche wurden unter Betreuung der Ermittler der Gifhorner Polizei durchgeführt.

Gegen 14 Uhr kam es dann zur Übergabe des Geldes. Die Frau wurde aufgefordert, das Geld auf ihrem Grundstück zu deponieren. In der Folge wurden ein 29-jähriger Geldabholer und sein 26-jähriger Fahrer vorläufig festgenommen. Beide Männer waren aus Bremen angereist.

Beamter von fahrendem Auto mitgezogen


Die Tatverdächtigen wurden nach kurzer Verfolgung auf dem Calberlaher Damm gestellt. Innerstädtisch überholten sie dabei mehrere Autos. Ein Polizeibeamter wurde leicht verletzt, als er versuchte, den Geldabholer aus dem Auto zu ziehen und der Fahrer zeitgleich mit dem Pkw zügig anfuhr. Der Beamte wurde wenige Meter mitgezogen.

Die beiden dringend Tatverdächtigen werden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hildesheim dem Haftrichter in Gifhorn vorgeführt. Die 76-jährige konnte unter Begleitung von echten Polizeibeamten ihr Geld wieder einzahlen. Sie zeigte sich insgesamt sehr aufgeregt; war jedoch froh über das gute Ende.

Die Polizei warnt davor, grundsätzlich Geld an unbekannte Dritte zu zahlen oder zu übergeben. Wenden Sie sich an eine Person Ihres Vertrauens, um sich zu besprechen oder auch an Ihre Polizei.


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