Infektionen in Pflegeheimen - Taskforce soll in Gifhorn durchgreifen

Die Hygienepläne aus der ersten Welle der Pandemie scheinen nicht mehr zu wirken. Elf von 25 Einrichtungen im Landkreis hatten bislang mit Infektionen zu kämpfen. Eine Taskforce soll helfen - Fehlverhalten soll sanktioniert werden.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Gifhorn. Für die Arbeit der Pflegekräfte in der Corona-Pandemie drückt Landrat Dr. Andreas Ebel den Pflegeeinrichtungen und den Pflegekräften im Landkreis Gifhorn seine höchste Anerkennung und seinen herzlichen Dank aus. Trotz aller Konzepte und Vorsichtsmaßnahmen seien jedoch bis zum vergangenen Montag elf von insgesamt 25 Einrichtungen von einer Infektion mit dem Corona-Virus betroffen gewesen. Darauf reagiere die Kreisverwaltung jetzt kurzfristig. Eine Taskforce aus Mitarbeitern der Heimaufsicht soll den Pflegeheimen beratend und unterstützend zur Seite stehen. Doch es werden auch Möglichkeiten zur Sanktionierung von Fehlverhalten ins Auge gefasst.


„Ich ziehe meinen Hut vor der Arbeit der hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unter Einsatz ihrer eigenen Gesundheit haben sie in der ersten Phase der Pandemie verhindert, dass das Corona-Virus Einzug in die Alten- und Pflegeheime im Landkreis Gifhorn halten konnte“, so Landrat Dr. Andreas Ebel. Der Landrat lobt auch die Zusammenarbeit innerhalb einer besonderen Unter-Arbeitsgruppe zum Stab außergewöhnliche Ereignisse im Landkreis Gifhorn: „In zahlreichen Treffen wurde hier die Lage mit den Einrichtungsträgern und -leitungen ausführlich diskutiert. In der letzten Sitzung am 7. Januar wurden bereits verstärkte Kontrollbesuche und Sanktionsmaßnahmen angekündigt. Dennoch warne ich davor, alle Einrichtungen pauschal für ein Infektionsgeschehen verantwortlich zu machen, ohne die Gründe des Eintrages zu kennen.“

Warum helfen die Hygienepläne nicht mehr?


Nach Absprache mit der Polizei und weiteren Vertretern des Krisenstabes sieht Landrat Dr. Andreas Ebel seine Verpflichtung darin, Leib und Leben der Seniorinnen und Senioren zu schützen. „Deshalb haben wir in einer Allgemeinverfügung die Vorkehrungen für die Gesundheitserhaltung des Personals verstärkt und gehen damit wegen unserer hohen Zahlen über die Anforderungen des Landes Niedersachsen hinaus“, erklärt Landrat Dr. Andreas Ebel und ergänzt: „Außerdem müssen wir klären, warum die geltenden Hygienepläne nicht mehr helfen. Die damals erarbeiteten Hygienepläne haben in der ersten Phase sehr gut geholfen.“

Bereits über Weihnachten und den Jahreswechsel sind deshalb die Kontrollbesuche der Einrichtungen durch die Heimaufsicht verstärkt worden. Dies reiche aber nicht: Daher habe die neu eingesetzte Taskforce das Ziel, die Anzahl der Infektionen in den Einrichtungen zu minimieren.

Taskforce startet Ende der Woche


Landrat Dr. Andreas Ebel.
Landrat Dr. Andreas Ebel. Foto: regionalHeute.de



Die Taskforce des Landkreises Gifhorn startet voraussichtlich noch Ende dieser Woche: Die Kolleginnen der Heimaufsicht werden die Taskforce leiten. „Die Gruppen bestehen aus kompetenten Mitarbeitern der unterschiedlichen Bereiche unserer Kreisverwaltung und wird durch die Polizeiinspektion Gifhorn unterstützt. Die Gruppen werden in den kommenden Wochen die Alten- und Pflegeheime im Kreisgebiet aufsuchen“, erklärt Landrat Dr. Andreas Ebel.

Sanktionen gegen Verstöße


Die Taskforce werde einen starken Fokus auf Beratung und Unterstützung setzen. Bei offensichtlichen oder wiederkehrenden Verstößen sollen indes alle zur Verfügung stehenden Sanktionsmöglichkeiten der Heim- und Gesundheitsaufsicht ergriffen werden: „Der Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner ist den Einrichtungen und deren Mitarbeitenden von erheblicher Bedeutung. Absehbares Fehlverhalten kann weitreichende Auswirkungen haben. Daher ist es wichtig, zum Schutz der Bevölkerung gemeinsam mit den Einrichtungen geschlossen gegen eine mögliche weitere Ausbreitung des Virus vorzugehen“, appelliert Landrat Dr. Andreas Ebel an die Einrichtungen.

Erweiterter Gesundheitsschutz in den Einrichtungen


Die Allgemeinverfügung dient dem Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner in allen Einrichtungen Dazu gehört auch die Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken, um Infektionen zwischen Mitarbeitenden und Bewohnern zu vermeiden. Außerdem regele die Verfügung, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich einen Gesundheitscheck durchführen müssen und alle 48 Stunden einen Schnelltest vor Dienstantritt machen müssen.

Abschließend wiederholt er seinen Appell vom Montag: „Jeder Einzelne ist nun gefordert. Die strikte Einhaltung der Beschränkungen und der geltenden Regeln dient dem Allgemeinwohl und der Gesundheit aller Menschen in unserem Landkreis. Diese Maßnahmen und die Hilfe jedes Einzelnen durch sein Verhalten können dabei helfen, diese Pandemie zu bewältigen und die Infektionen wieder zu verringern.“


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