Keine Bange vor der Schlange: Heimische Schlangen sind ungefährlich

In weit über 90 Prozent der Fälle handelt es sich bei den Sichtungen um Ringelnattern oder Blindschleichen.

Eine Ringelnatter.
Eine Ringelnatter. | Foto: NABU

Gifhorn. Die Sichtung von Schlangen gehört im Landkreis Gifhorn zum Alltag vieler Menschen, dennoch gibt es zahlreiche Vorbehalte und Unkenntnis über die heimischen Kriechtiere. Dies zeigte die jüngste Pressemitteilung der Sichtung einer Schlange im Gifhorner Stadtgebiet (regionalHeute.de berichtete). Dabei sei eigentlich sofort klar gewesen, dass es sich dabei wahrscheinlich um eine harmlose Ringelnatter handelte, so Florian Preusse, Diplombiologe und Vorsitzender des NABU Kreisverbandes Gifhorn in einer Pressemitteilung des NABU. Laut dem Experten könnten die Tiere über einen Meter Länge erreichen und wirken aufgrund ihrer dunklen Färbung durchaus imposant. Dennoch sei die Ringelnatter völlig harmlos, da sie weder giftig sei, noch für Menschen in irgendeiner Form gefährlich werden könne.


Zur Verteidigung könnten Ringelnattern ein etwas übelriechendes milchiges Sekret abgeben, womit sie Fressfeinde abschrecken. Die vielfach in Gewässern vorkommende Art finde sich auch in manch Garten ein, da sie warme Komposthaufen durchaus zur Eiablage nutzen und naturnah gestaltete Gartenteiche besiedeln. Laut dem Experten erkenne man Ringelnattern an den gelben, halb- mondförmigen Flecken am Kopf meist sehr gut und sollte die Tiere dann einfach ziehen lassen.

Das Wissen um die heimische Natur sei jedoch vielfach verloren gegangen, sodass Menschen gar nicht um die Existenz dieser Tierart wissen würden. Stattdessen würden Ringelnattern manchmal mit dem Spaten erschlagen oder unnötigerweise einen Polizeieinsatz auslösen. „Auch wir vom NABU können von zahlreichen Anfragen berichten, die sich in weit über 90 Prozent der Fälle als Ringelnatter oder Blindschleiche herausstellen“, so Preusse. Im Landkreis Gifhorn gebe es vereinzelt zudem noch Kreuzottern und Schlingnattern. Auch hier gelte „Keine Bange, vor der Schlange“, da die Tiere bei Erschütterung das Weite suchen. Wer Glück habe, dem gelinge vielleicht noch ein Foto. „Wir sind seitens des NABU Kreisverbandes dabei eine Arbeitsgemeinschaft zum Schutz dieser faszinierenden Kriechtiere zu gründen“, so Preusse. Neben dem Schutz von Lebensräumen im Landkreis Gifhorn wird die Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit eine zentrale Rolle spielen. Interessierte Personen könnten sich gerne an den NABU Kreisverband Gifhorn unter info@nabu-gifhorn.de wenden.


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