Falsche Wasserwerker: Trickdiebe bestehlen 86-Jährige

Es sind falsche Wasserwerker in Goslar unterwegs. Eine 86-jährige Frau aus Jürgenohl wurde von den Trickdieben bestohlen.

Symbolbild
Symbolbild | Foto: Marvin König

Goslar. Am gestrigen Mittwochmittag ist eine 86-jährige Dame aus Jürgenohl Opfer von Trickdieben geworden. Der unbekannte Betrüger klingelte gegen 13:00 Uhr an ihrer Wohnung im ersten Obergeschoss eines Mehrparteienwohnhauses in der Sudmerbergstrasse. Er gaukelte der Dame vor, Wasserinstallateur zu sein und eine Überprüfung des Wasserdrucks sämtlicher in den Räumlichkeiten vorhandener Wasserhähne vornehmen zu müssen. Unter diesem Vorwand erlangte er Zutritt zu ihrer Wohnung. Ein später von ihm hereingelassener Komplize stahl Geld und Bankkarten aus dem Schlafzimmer der 86-Jährigen. Dies berichtet die Polizei.


Zum genauen Tathergang:

Die ältere Dame ließ den Mann in ihre Wohnung. Anschließend gingen die beiden Personen durch sämtliche Räume, sodass die Seniorin für mehrere Minuten abgelenkt wurde.

Während dieser Zeit drang ein zweiter Täter durch die vermutlich nicht geschlossene Eingangstür in die Wohnung ein, begab sich ins Schlafzimmer, entwendete Bargeld, eine Bankkarte sowie mehrere Bonuskarten aus einem dort abgelegten Portemonnaie und begab sich anschließend wieder aus der Wohnung.

"Das ist nur mein Kollege"


Als die Seniorin einen Schatten im Wohnungsflur wahrnahm, wurde sie vom angeblichen Wasserinstallateur mit dem Hinweis, es handele sich dabei sich um einen Kollegen, beruhigt. Kurz darauf verschwand dann auch er unter dem Vorwand, den Zähler im Keller kontrollieren zu wollen, aus der Wohnung.

Die Person wurde mit zirka 40 Jahre alt, große Gestalt, stabile Figur, sprach akzentfreies Hochdeutsch, bekleidet unter anderem mit einer dunklen Strickmütze beschrieben.

Eine Beschreibung der zweiten Person war nicht möglich. Die unmittelbar nach Bekanntwerden der Straftat eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen führten bislang nicht zur Feststellung des Täterduos.

Die Polizei Goslar hat die Ermittlungen dazu aufgenommen und bittet Personen, die vor oder nach dem Tatzeitraum am Mittwoch, 26. Februar, zwischen 13:00 und 13:10 Uhr, möglicherweise verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich der Sudmerbergstrasse oder der unmittelbaren Nähe festgestellt oder entsprechende Beobachtungen gemacht haben oder andere sachdienliche Hinweise geben können, sich unter 05321/339-0 zu melden.

Die Polizei gibt erneut Tipps


Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung!

Sehen Sie sich Besucher vor dem Öffnen durch den Türspion oder mit einem Blick aus dem Fenster an und machen Sie von Ihrer Türsprechanlage Gebrauch.

Öffnen Sie die Wohnungstür niemals sofort - legen Sie immer Sperrbügel oder Sicherheitskette an.

Ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu, wenn unbekannte Besucher vor der Tür stehen, oder bestellen Sie die Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.

Überlegen Sie bei angeblicher hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür (Beispiel: Bitte um Schreibzeug oder um ein Glas Wasser): Woher sollte der Nachbar die Besucher wirklich kennen? Warum wenden sich die Besucher im Notfall nicht an eine Apotheke, eine Gaststätte oder ein Geschäft, sondern an eine (abgelegene) Privatwohnung?

Machen Sie bei hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür das Angebot, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte (Schreibzeug, Glas Wasser etc.) hinauszureichen, und halten Sie dabei die Tür gesperrt.

Fordern Sie von Amtspersonen immer den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig (nach Druck, Foto und Stempel). Sorgen Sie dazu für gute Beleuchtung und benutzen Sie, wenn nötig, eine Sehhilfe.

Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde, die den Besucher angeblich beauftragt haben soll, oder über Notruf 110 bei der Polizei an. Suchen Sie dazu die Telefonnummer der angeblich entsendenden Behörde/Institution selbst heraus und ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu.

Unabhängig davon - informieren Sie bei Zweifeln umgehend über Notruf 110 die Polizei.

Lassen Sie Handwerker nur dann herein, wenn Sie sie selbst bestellt haben oder wenn sie von der Hausverwaltung angekündigt worden sind.

Nehmen Sie nichts für Nachbarn ohne deren Ankündigung oder Auftrag entgegen. Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher notfalls auch energisch. Sprechen Sie sie laut an und rufen Sie um Hilfe.

Pflegen Sie Kontakt zu älteren Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern. Machen Sie ihnen das Angebot, bei fremden Besuchern an der Wohnungstür zur Sicherheit hinzuzukommen, und übergeben Sie für solche Fälle die eigene Telefonnummer.


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