Halbzeit beim Schützenfest: Das DRK berichtet

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Die ehrenamtlichen DRK Helferinnen und Helfer sorgen von ihrem unscheinbaren Container aus für die Gesundheit tausender Schützenfestbesucher. Foto: Marvin König
Die ehrenamtlichen DRK Helferinnen und Helfer sorgen von ihrem unscheinbaren Container aus für die Gesundheit tausender Schützenfestbesucher. Foto: Marvin König

Goslar. Viele kennen ihn, wenn auch meist nur vom Vorbeilaufen: den DRK-Container beim Schützen- und Volksfest in Goslar. Sicherheitskräfte und Sanitätsdienst bilden dort die "Schützenfest-Familie", wie sie sich selbst nennen. Von hier wird größtenteils ehrenamtlich über die Sicherheit tausender Besucher gewacht. Der DRK Kreisverband zieht im Gespräch mit regionalHeute.de ein positives Zwischenfazit zur Halbzeit beim Schützenfest.


"Bis jetzt hatten wir etwas mehr als 50 Patienten, den Tag heute eingerechnet", berichtet Timo Pischke vom DRK Kreisverband Goslar. "Davon mussten nur sieben durch den Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden", so Pischke weiter. Die Meisten davon hatten aufgrund der sommerlichen Temperaturen Kreislaufbeschwerden. "Es gab einen außergewöhnlichen Fall", ergänzt Jonas Nguyen, stellvertretender Bereitschaftsleiter. "Eine Dame hat zu Hause Bratwürstchen gegrillt und kam dann aufs Schützenfest - dort zeigte sie Symptome einer Rauchgasvergiftung und wendete sich an uns."

Verletzte durch körperliche Auseinandersetzungen seien rückläufig. Auch Alkoholvergiftungen oder Probleme im Zusammenhang mit stark betrunkenensind seltener geworden. Verantwortlich dafür ist sicher auch das stimmige Sicherheitskonzept des Schützenfestes. Timo Pischke geht ins Detail: "Es gibt neben uns noch die zwei Sicherheitsorgane hier. Die Polizei Goslar, die Bereitschaft aus Braunschweig und Göttingen und natürlich den privaten Sicherheitsdienst", nachdrücklich heben Timo Pischke und sein Kollege Christopher Jantke die hervorragende Gemeinschaft hervor: "Wir unterstützen uns hier alle gegenseitig. Das Sicherheitskonzept verlangt, dass immer eine bestimmte Anzahl Einsatzkräfte mit gewissen Qualifikationen vor Ort ist. Die Bereitschaft des DRK in Goslar besteht aus etwa 40 Leuten. Viele nehmen sich sogar jedes Jahr fest zu den Zeiten des Schützenfestes Urlaub, um hier sein zu können. Andere kommen vor oder nach ihrer regulären Arbeit." Alle Beteiligten versuchen zwar für die Urlauber auch freie Tage einzurichten, aber "Die kommen halt trotzdem", stellt Jantke lächelnd fest.

Die große Schützenfest-Familie


Die Stimmung und den Zusammenhalt vor Ort beschreibt Jonas Nguyen als eine "große Schützenfest-Familie", man kennt sich. Es wird überall gesprochen, gegrüßt, gelacht. "Wir kümmern uns hier alle umeinander und wachsen jedes Jahr fester zusammen." Gemeinsam mit der Polizei werde auch häufig vor Ort gegessen und gegrillt. "Die Arbeit hat letztendlich auch ihr Schönes", resümiert Nguyen.

Ralf Buchmeier, als Polizist zuständig für die Einhaltung der Jugendschutzgesetze auf dem Schützenfest, hebt auch hervor, dass auch seitens der Polizei niemand zum Dienst auf dem Schützenfest gezwungen werde. Die Arbeit auf dem Schützenfest sei ein Sonderdienst mit besonderen Einsatzzeiten. "Alle die von uns hier sind, sind gerne und freiwillig hier. Es ist eine tolle Familie und eine tolle Gemeinschaft", unterstützt Buchmeier Nguyens Bewertung.

Alleine sei es für das Goslarer DRK dennoch nicht zu schaffen. So gibt es Unterstützung von anderen DRK-Verbänden aus dem Kreis Goslar - und Besuch von außerhalb. "Es ist inzwischen Tradition, dass uns jedes Jahr zum Schützenfest der befreundete Kreisverband aus Hemer in Nordrhein-Westfalen besucht. Die unterstützen uns dann hier auch", erzählt Jantke. Die Gegenbesuche sind natürlich Ehrensache.

Ein Rundgang auf dem Festplatz


Regelmäßig brechen die Sanitätskräfte in Zweiergruppen auf, um auf dem Festplatz nach dem Rechten zu sehen. Diesmal sind Kim Kläfker und Selina Eckhardt an der Reihe. Gekonnt schlängeln sich die beiden durch die Menschenmassen. "Wir schauen besonders Abends auch genauer hin. Es kann ja immer mal passieren, dass jemand in der Ecke liegt, den im Vorbeigehen einfach keiner bemerkt hat", erklärt Kim Kläfker. "Manche kommen auch auf uns zu", fügt Eckhardt hinzu. Unterwegs trifft man auch immer mal wieder Kollegen von der Polizei, die auf dem Schützenplatz sehr präsent ist. Auch Kläfker und Eckhardt finden, dass die Zahl der Betrunkenen in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Dennoch sehe man besonders Abends an der Bayernfesthalle lieber einmal öfter nach. "Im Moment ist es noch leer. Aber gerade an den Stoßtagen ist es im Festzelt wahnsinnig voll. Da muss man besonders acht geben", erklärt Eckhardt. "Vielleicht passieren heute noch Kleinigkeiten. Pflaster kleben zum Beispiel", resümiert Kläfker den eher unauffälligen Rundgang.

Die Verpflegung der Bereitschaft


Beim Bereitschaftscontainer des DRK wird unterdessen eine Mahlzeitzubereitet. Neben der Zubereitung vor Ort im Container stellen sich aber auch immer wieder Eltern der Bereitschaftsmitglieder oder die Bereitschaftsmitglieder selbst in die Küche, um für den Abend etwas Leckeres für alle zu kochen. Auch Schausteller spenden hin und wieder Erdbeeren und Mandeln. "Dieses Jahr haben wir vom Verein Goslarer Musik Szene mehrere Kästen Schorle geschenkt bekommen. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken!", hebt Jantke hervor.

Der Container verfügt nicht nur über eine eigene Küche. Es gibt auch eine kleine Ecke für die Koordination und Kommunikation während der Einsätze und ein Behandlungszimmer mit einer Krankenliege und allerlei Schränken voller medizinischer Ausrüstung. Christopher Jantke erklärt, dass man für alle Notfälle ausgestattet sei. "Wir haben hier nicht nur die Möglichkeit, Infusionen zu legen. Wir können im Notfall auch reanimieren."

Auch wenn die erste Hälfte des Schützenfestes ruhig verlief - man wisse nie, was noch kommt. Zum Schluss sieht man die Bereitschaft des DRK-Goslar gemeinsam mit der Polizei das Abendessen einnehmen. Die Stimmung ist locker und gelöst. Es tut gut zu wissen, dass jeder hier seine Aufgabe gerne wahrnimmt - denn so ist jeder beim Schützenfest in den besten Händen.


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