L516 zwischen Seesen und Lautenthal vom 9. bis 19. März voll gesperrt

Die Landesforsten entfernen Gefahrenbäume in Höhe der Schildautal-Klinik nach Schäden durch Borkenkäfer und Trockenheit. Auf dem derzeit gesperrten Wanderweg bestehe Lebensgefahr.

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Symbolbild | Foto: Rudolph / Landesforsten

Seesen, Die Landstraße 516 zwischen Seesen und Lautenthal ist von Dienstag, 9. März, bis Freitag, 19. März, voll gesperrt. Grund sind Baumfällarbeiten in Höhe der Schildautal-Klinik, teilt das Niedersächsische Forstamt Seesen in einer Pressemitteilung mit.


Revierförsterin Dorothee Bock lässt abgestorbene Fichten am Hang oberhalb der Straße entfernen, die nach Trockenheit und Borkenkäferbefall im Herbst 2020 abgestorben waren. „Spaziergänger im Umfeld der Klinik und Wanderer auf dem Forellenstieg von Seesen bis zur Neckelnberghütte können die Erholungsgebiete und den gesperrten Wanderweg nicht nutzen. Es besteht Lebensgefahr während der Baumfällarbeiten im schwierigen Gelände“, warnt die Leiterin der Försterei Neckelnberg. Dorothee Bock bittet Verkehrsteilnehmer und Waldbesucher um Verständnis für die Einschränkungen während der zehntägigen Vollsperrung. Eine Umleitung ist ausgeschildert, die Straße „Tannenbusch“ bleibt für den Verkehr erreichbar.

Rund 600 tote Bäume gefährden Verkehrsteilnehmer und Spaziergänger


Laut Angaben der Niedersächsischen Landesforsten müssen allein an dem dicht bewaldeten Straßenabschnitt am Stadtrand von Seesen rund 600 Fichten aus Sicherheitsgründen entfernt werden. „Wir dürfen die nach Borkenkäferbefall vertrockneten Bäume nicht einfach stehenlassen. Spätestens nach einem Jahr sind sie nicht mehr standsicher, können abbrechen oder vom Hang auf die Straße runterrutschen“, erläutert Jella Rebentisch-Weikert. Die Betriebsdezernentin des Forstamtes Seesen begrüßt die Vollsperrung. „Sie erlaubt uns, die 75 Jahre alten Bäume sicher zu fällen. Die Stämme, die dicht an der Straße stehen, sind bis zu 25 Meter hoch und wir können sie Dank der Sperrung zügig aufarbeiten, ohne Verkehrsteilnehmer zu gefährden“, begründet die Forstwissenschaftlerin die Straßensperrung.

Baum für Baum müssen Forstwirte in dem steilen Gelände mit der Motorsäge fällen. Anschließend ziehen Forstspezialmaschinen die vertrockneten Fichten hangaufwärts an den Forstweg. Dort arbeitet eine Vollerntemaschine das Holz der Gefahrenbäume so auf, dass es für unterschiedliche Verwendung verarbeitet werden kann. Der sogenannte Harvester ist eine von zahlreichen Spezialmaschinen, die das Niedersächsische Forstamt Seesen unterhält, um die gefährliche Waldarbeit sicherer, körperlich leichter und rationeller zu machen. Sieben weitere Forstämter in Südniedersachsen fällen aktuell Fichten, Lärchen und Laubbäume entlang öffentlicher Straßen, um die Verkehrssicherheit zu erhalten. Die beiden Seesener Forstfrauen und ihre Kolleginnen und Kollegen in den Niedersächsische Landesforsten haben für die Baumfällungen nur ein begrenztes Zeitfenster. „Da ist es hilfreich, mit den Landkreisen Hand in Hand zu arbeiten, um eine Vollsperrung von öffentlichen Straßen zu veranlassen“, ist Försterin Dorothee Bock erleichtert. Sie plane gemeinsam mit den Straßenbauverwaltungen der Landkreise die Fällarbeiten so ein, dass die Einschränkungen möglichst kurzzeitig erfolgten.

Klima-Folgekosten verursachen hohe Arbeitsbelastungen


Drei trockene Sommer in Folge hätten neben Fichten auch alle anderen heimischen Waldbäume geschwächt. Die Klimaveränderungen würden Massenvermehrung von Schadinsekten selbst an Eichen und Buchen begünstigen, sagt Jella Rebentisch-Weikert. Die Landesforsten hätten steigende Ausgaben für Verkehrssicherung entlang öffentlicher Straßen. Die Dürrefolgen und die Borkenkäferschäden entlang der Bundes-, Land- und Kreisstraßen seien überall sichtbar, beobachtet Jella Rebentisch-Weikert. Die Betriebsdezernentin sieht wachsende Ausgaben und einen hohen Arbeitsbedarf auf alle Waldbesitzer in den nächsten Jahren zukommen. „Das sind Folgen des Klimawandels, sie binden immense Arbeitskraft und Spezialmaschinen und sind für die Forstbetriebe extrem teuer“, rechnet die Forstfrau.

Die Landesforsten bitten Verkehrsteilnehmer, Anlieger und Waldbesucher um Verständnis für Forstarbeiten entlang öffentlicher Straßen. Abgestorbene Bäume sind eine latente Gefahrenquelle. „Wer die Absperrungen nicht respektiert, begibt sich in Lebensgefahr und gefährdet die verantwortungsvolle Arbeit der beteiligten Forstunternehmen“, so der Appell von Revierleiterin Dorothee Bock.


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