Südniedersachsenprogramm soll die Wirtschaft stärken

von Alec Pein


Der Kreistag entschied am Montag die Teilnahme am Südniedersachsenprogramm zu finanzieren. Foto: Anke Donner
Der Kreistag entschied am Montag die Teilnahme am Südniedersachsenprogramm zu finanzieren. Foto: Anke Donner | Foto: Anke Donner



Goslar. Das Südniedersachsenprogramm soll der demographischen Entwicklung auch im Landkreis Goslar entgegenwirken. Während der Kreistagssitzung am Montag wurde der Teilnahme an dem Programm und der Bereitstellung von Haushaltsmitteln des Landkreises Goslar mehrheitlich zugestimmt. Bevor es zur Abstimmung kommen konnte, wurde klar, dass unter den Fraktionen trotzdem Uneinigkeit über die Notwendigkeit des Programms herrschte.

Der Landkreis solle, laut Vorlage, die regionale Entwicklung durch Attraktivierung, touristische Infrastruktur und Vernetzung im "UNESCO-Weltkulturerbe Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft" unterstützen. Weiterhin soll sich an den Kosten für die Finanzierung der Raumerschließung der drei Welterbezentren beteiligt werden und erforderliche Haushaltsmittel bereitgestellt werden. Besonders wichtig sind die Projekte vorallem für die TU Clausthal: Die Kooperation der TU Clausthal mit der Uni Göttingen zum Informations- und Technologieaustausch soll im Rahmen der Förderung finanziell unterstützt werden. Kreistagsabgeordneter Rüdiger Wohltmann (Die Linke), sowie Bernd Rotzek (CDU), bezeichneten das Programm als eine Erfindung für den Wahlkampf der SPD vor drei Jahren. Seitdem habe das Projekt "auf Eis gelegen", so Rüdiger Wohltmann. Man habe mit der WiReGo (Wirtschaftsregion Goslar) bereits ein Programm zur Förderung derselben Belange, für die nun der sogenannte Innovationskampus im Rahmen des Südniedersachsenprogramms aufkommen soll, so Bernd Rotzek. Die Geschäftsstelle des Innovationskampus werde in Göttingen angesiedelt. Der CDU-Kreistagsabgeordnete Rotzek gab zu diesem Umstand zu bedenken, dass die Belange des Landkreises Goslar in einen "großen Topf", gemeinsam mit Anliegen der gesamten Region, geworfen werden würden. Auch Henning Wehrmann (Bürgerliste Goslar) schloss sich dem an:"Südniedersachsen Innovationskampus hört sich groß an, ist aber in Wahrheit nichts weiter als eine Geschäftsstelle in Göttingen, die nichts anderes tut, als seit Jahr und Tag schon die WiReGo tut oder tun sollte."

Einig war man sich unter den Fraktionen, dass sich die Landesteile Niedersachsens in den vergangenen Jahren unterschiedlich entwickelt haben. Besonders das südliche Niedersachsen mit den Landkreisen Goslar, Göttingen, Holzminden, Northeim und Osterode am Harz stehe aufgrund von Bevölkerungsverlusten und Überalterung, sowie hoher Arbeitslosigkeit und damit geringem Wirtschaftswachstum vor großen Herausforderungen. Abhilfe soll, laut SPD-Fraktionsmitglied Dr. Manfred Klose, das Südniedersachsenprogramm schaffen. Seiner Meinung nach ist das Programm dem Entgegenwirken der Abwanderung junger Bürger förderlich. Besonders werden Fachkräfte gebraucht. Mit Hilfe des Programms sollen Möglichkeiten gefunden werden "Fachkräfte in der Region zu halten oder zurückzubringen", so Rotzek weiter.

Heiß diskutiert wurde außerdem, das mit 26 zu 23 Stimmen nur knapp angenommene Projekt "Dorfmoderation". Rüdiger Wohltmann betonte dazu, dass in den Gemeinden kein weiteres Projekt zu Ideenfindung gebraucht werde, stattdessen sollten bestehende Ideen zur Umsetzung mit Geld hinterlegt werden. Weitere Abgeordnete bezeichneten die Investition, auch wenn der Landkreis nur einen sehr geringen Eigenanteil zu tragen habe, als "herausgeschmissenes Geld".


mehr News aus Goslar


Themen zu diesem Artikel


SPD SPD Goslar CDU Die Linke