Nun wird es ernst: Gymnasium am Bötschenberg soll nach Königslutter

Der Helmstedter Kreistag soll Ende Juni eine Grundsatzentscheidung fällen. Bis zur Umsetzung würde es allerdings noch einige Jahre dauern.

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Das Gymnasium am Bötschenberg in Helmstedt. Archivbild
Das Gymnasium am Bötschenberg in Helmstedt. Archivbild | Foto: Janosch Lübke

Helmstedt. Im März 2019 hatte der Helmstedter Kreistag den Beschluss gefasst, die Verwaltung zu beauftragen, eine Umsetzung des Gymnasiums am Bötschenberg aus Helmstedt in das Schulzentrum an der Wilhelm-Bode-Straße in Königslutter am Elm weiter zu prüfen und zu planen (regionalHeute.de berichtete). Nun ist man offenbar soweit, dass es eine Entscheidung geben soll. Die Verwaltung schlägt dem Kreistag vor, dass das Gymnasium umziehen soll. Der Schulausschuss beschäftigt sich mit dem Thema am 6. Juni, eine Entscheidung soll am 28. Juni im Kreistag fallen.



Es geht um nicht weniger als den Grundsatzbeschluss zur Verlegung des Gymnasiums am Bötschenberg nach Königslutter am Elm. Die Verwaltung wird bei positivem Beschluss beauftragt, diesen Schritt zu planen, umzusetzen und zu berichten. Gleichzeitig soll entschieden werden, dass an der Giordano-Bruno-Gesamtschule in Helmstedt eine gymnasiale Oberstufe eingerichtet wird. Bedingung hierfür sei, dass eine durchgehende 3-Zügigkeit gewährleistet sei und die anderen gymnasialen Oberstufen im Landkreis Helmstedt in ihrem Bestand nicht gefährdet würden.

"Gerechte und ausgewogene Schullandschaft"


Der Landkreis sieht es als eine seiner Aufgaben, eine gerechte und ausgewogene Schullandschaft vorzuhalten, heißt es in der Beschlussvorlage. Und die gymnasiale Schullandschaft im Landkreis Helmstedt unterscheide sich aktuell deutlich gegenüber der Schullandschaft für Haupt-, Real- und Oberschulen. Während bei den letztgenannten Schulformen in fünf von acht Gebietskörperschaften des Landkreises ein wohnortnahes Angebot vorgehalten werde, gebe es Gymnasien nur in zwei von acht Gebietskörperschaften.

Geographisch betrachtet, befänden sich dabei die Schulen nur im Osten und Süden des Landkreises. Im Norden und Westen würden keine wohnortnahen gymnasialen Schulstandorte seitens des Landkreises angeboten. Mit Blick auf die Einwohnerstärke hätten weder die zweitgrößte Kommune (Stadt Königslutter am Elm), noch die drittgrößte Gebietskörperschaft (Samtgemeinde Velpke) oder die viertgrößte Kommune im Landkreis (Gemeinde Lehre) ein eigenständiges wohnortnahes gymnasiales Schulangebot.

Genug Potenzial in Königslutter


Die Erarbeitung eines umfassenden Strategiepapiers habe ergeben, dass es im Stadtgebiet Königslutter ausreichend Schülerinnern und Schüler gebe, die ein eigenes wohnortnahes gymnasiales Angebot am Standort rechtfertigten. Die bisherigen Standorte Helmstedt und Schöningen würden dadurch in ihrem Bestehen nicht gefährdet werden. Voraussetzung wäre, dass eins der beiden Gymnasien am Standort Helmstedt nach Königslutter wechseln würde. Für dieses Gymnasium bestünden am Schulzentrum in Königslutter mit den vorhandenen Sportanlagen (Frei- und Hallenbad, zwei Sporthallen, Hammerwurfanlage, Hartplatz und städtischer Sportplatz) ideale Voraussetzungen für das Profil Sport.

Mittelfristig könnte dieses Angebot auch für Schülerinnen und Schüler aus der Gemeinde Lehre interessant werden, ebenso für Orte der umliegenden Schulträger (zum Beispiel Wolfsburger Ortsteile der Hasenwinkel-Grundschule oder auch aus dem Landkreis Wolfenbüttel mit Bahnanbindung nach Königslutter).

Aufwertung der IGS


Da die IGS Helmstedt bislang keine gymnasiale Oberstufe habe, soll diese Lücke geschlossen werden, um den Schülerinnen und Schülern ein eigenes Angebot zur Erreichung des Abiturs zu schaffen. Bislang müssten sie hierfür den Landkreis verlassen oder auf ein Gymnasium wechseln.

Bis es tatsächlich zu einem Umzug des Gymnasiums am Bötschenberg komme, könne es allerdings noch etwas dauern. Neben den Genehmigungsprozessen durch das Regionale Landesamt für Schule und Bildung, seien Planungen, Baugenehmigungen und letztlich Baumaßnahmen nötig. Diese Prozesse könnten eine Zeitspanne von voraussichtlich sieben bis acht Jahren einnehmen. Bis dahin bleiben die bisherigen Schulstrukturen unverändert bestehen.


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