Nicht anpusten oder wegschubsen: Keine Panik mehr vor Wespen


Wespen werden von Essen angelockt und können schonmal nervig werden. Symbolfoto: Robert Braumann
Wespen werden von Essen angelockt und können schonmal nervig werden. Symbolfoto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann

Region. Sommer, Sonne, Picknick - draußen Essen schmeckt einfach besser. Doch der Genuss von Obstkuchen, Saft und Eis unter freiem Himmel kann schon jetzt schnell unangenehm werden, wenn die süßen Speisen erste Wespen anlocken. Die Begegnung mit den ungebetenen Gästen ist aber noch längst kein Grund zur Panik. Der NABU Niedersachsen gibt in einer Pressemitteilung Tipps, wie sich jeder effektiv schützen kann und was nach einem eventuellen Stich zu beachten ist.


„Nicht anpusten oder heftig wegschubsen“, fasst Matthias Freter vom NABU Niedersachsen die wichtigste Verhaltensregel zusammen. Kommen einem die Wespen zu nahe, gelte es am besten die Ruhe zu bewahren, nicht um sich zu schlagen und auf keinen Fall die Wespen anzupusten. Das Kohlendioxid in der Atemluft sei ein Alarmsignal für die Tiere und versetze sie in Angriffshaltung. Normalerweise würden Wespen bei ihrer Nahrungssuche nicht aggressiv reagieren. Sie wehren sich erst, wenn sie um ihr Leben bangen. „Hektische oder panische Bewegungen sollten in der Nähe von Wespen und Hornissen vermieden werden“, erklärt Matthias Freter.

Da Wespen wichtige Dienste für Landwirte und Hobbygärtner leisten, indem sie unerwünschte Insekten wie Raupen und Fliegen fangen, sollte man bei Wespennestern im eigenen Garten nicht gleich zu drastischen Maßnahmen greifen. Matthias Freter rät: "Bevor ein Wespennest professionell umgesiedelt werden soll, sollte man sich also überlegen, ob nicht doch ein Miteinander von Mensch und Wespenstaat möglich ist. Denn Wespen sind niemals grundlos aggressiv, sondern stechen nur zur Verteidigung des Nestes und ihres eigenen Lebens."

So vermeiden Sie Stiche


Ärger ist vorprogrammiert, wenn Menschen nach den Tieren schlagen und versuchen, sie zu vertreiben. Besonders im Spätsommer, wenn die Wespenvölker ihre maximale Größe erreichen, werden die Hautflügler auf der Suche nach Nahrung vermehrt von süßen Speisen und Grillfleisch angelockt. Während Kuchen, Eis und Saft der eigenen Versorgung dienen, werde Grillfleisch nur zur Aufzucht der Brut genutzt. „Falls sich Wespen nähern, sollte man auf keinen Fall wild um sich schlagen, sondern die Wespen sanft wegschieben“, empfiehlt Matthias Freter. Außerdem sollten süße Speisen und Getränke im Freien abgedeckt werden, um die Wespen nicht erst anzulocken. Sinnvoll sei es auch, nicht aus offenen Flaschen zu trinken, sondern Strohhalme zu benutzen.

Was tun bei einem Wespenstich?


Wenn man doch einmal von einer Wespe gestochen worden sei, so Matthias Freter, solle man Ruhe bewahren. Wespenstiche führten bei normalgesunden Menschen - vom Kleinkind bis zum Greis - zu einer etwa zwei Tage lang druckempfindlichen Hautschwellung an der Einstichstelle und einem anfangs ziehenden Schmerz, würden aber keine weiteren Gesundheitsschäden bedeuten. Er rät, die Beschwerden zu lindern, indem man unmittelbar nach dem Stichereignis Zitronensaft oder eine halbe Zwiebel auf die Stelle gibt. Mit Coolpacks ließen sich die Beschwerden weiter verringern.

Ein Sonderfall seien allerdings Menschen mit allergischen Reaktionen auf Wespenstiche. Diese Allergie, die drei bis fünf Prozent der Bevölkerung betreffe, äußere sich in Reaktionen, die weit über eine lokale Schwellung hinausgehen. Bei Symptomen wie Ohnmacht, Schwindel, Übelkeit oder bei Stichen im Mund sollte umgehend ärztliche Hilfe geholt werden. Matthias Freter: „Personen mit bekanntermaßen allergischen Reaktionen gegenüber Wespenstichen erhalten Erste-Hilfe-Ausrüstungen und Medikamente von ihrem Arzt. Eine Wespenallergie lässt sich auch erfolgreich behandeln.“


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