Hahnenklee. Der Musiker Clueso nahm am Freitag von Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk den Paul-Lincke-Ring entgegen. Große Worte des Dankes verlor der Künstler nicht - dafür gab es ein gesungenes Dankeschön.
„Es schwinden jedes Kummers Falten, so lang des Liedes Zauber walten“, mit den Worten Schillers eröffnete der Oberbürgemeister die 30. Preisverleihung des Paul-Lincke-Rings im Kurhaus Hahnenklee und grüßte vor allem den Preisträger des Tages - Clueso. „Lieber Clueso, Sie haben im Januar, als sie von der Auszeichnung erfuhren, erklärt, dass der Paul-Lincke-Ring zeige, dass Goslar mit Paul Lincke nicht nur Operetten verbindet, sondern Innovation, Erfindergeist, kulturelle Vielfalt und musikalische Offenheit. Und dass Sie hoffen, dass dieser Preis ein Impuls für die Region abseits der großen Medienstädte ist. Dies meine Damen und Herren, ist mir ein wichtiger Gedanke“, so Junk und erklärte, dass man auch in Goslar versuchen, wolle, mehr Konzerte in die Stadt zu bekommen. "Und vielleicht kommen Sie ja auch nach Goslar zurück und geben ein Konzert", hoffte Junk.
Spontan sang Clueso mit Laudator und Musiker Alan Bern sein neuestes Leid "Paris im Schnee" Foto: Anke Donner
„Und deshalb, lieber Clueso, ist diese Preisverleihung selbstverständlich ein Impuls. Und nun dürfen Sie sich in die Liste der großen Namen einreihen. Und Sie versicherten mir, dass sie sich dabei in bester Gesellschaft fühlen", erklärte der Oberbürgermeister.
Die Fach-Jury, die Clueso, der mit bürgerlichem Namen Thomas Hübner heißt, begründet die Entscheidung, ihm den Ring zu verleihen damit, dass Clueso abwechslungsreiche Musik mit geistreichen Texten zu paaren verstehe. „Der beste Grund, Clueso den Ring zu verleihen, ist Thomas Hübner“, so Junk, der schon am Vorabend der Verleihung auf den Künstler traf und Gelegenheit hatte, ihn kennenzulernen.
Dann überreichte Junk den Goldring mit den Initialen Paul Linckes, den sich Clueso sofort und nicht ohne Stolz an den Finger seiner linken Hand steckte. „Eine Rede habe ich nicht vorbereitet. Aber ich will Danke sagen. Ich fühle mich geehrt. Ich bin schon seit gestern in Goslar und mir hat die Stadt sofort gefallen und sie hat mich einwenig an Erfurt erinnert. Ich komme gerne wieder“, so Clueso.
Emotionale Laudatio
Eine sehr emotionale, ja schon fast liebevolle Laudatio hielt der Musiker und Komponist Dr. Alan Bern auf den Preisträger. „Thomas ich erinnere mich daran, als du zu mir sagtest, `Ín dem Moment in dem wir einen Song machen, betreten wir die Kathedrale der Musik`. Eine Kathedrale betritt man schweigend. Man geht hinein um zu hören, zu sehen und ihre besondere Atmosphäre und Geschichte zu spüren. Man betritt eine Kathedrale mit dem Wunsch, etwas zu entdecken, nicht zu erfinden. Michelangelo hat gesagt, jeder Steinblock trägt in sich eine Statue und es ist die Aufgabe des Bildhauers, sie zu entdecken. Ich glaube, Songs zu schreiben ist das für Dich - ein genaues Hinhören auf dieser subtilsten Andeutung der Sprache und der Musik, und darauf, wie sie in jedem Song wirklich zusammengehören. Als wir das erste Mal Musik zusammen gemacht haben, habe ich die Qualitäten deines Geistes und deiner Präsenz wieder entdeckt, die du schon bei unserem ersten Treffen offenbart hattest. Das gleiche Vertrauen, Engagement, zu hören, zu fragen und die gleiche Vorstellungskraft in Musik übertragen. Wir verstehen glaube ich alle, was Paul Brody meinte, als er sagte `Clueso hat etwas Besonderes`. Das hast Du durch und durch. Der Paul-Lincke-Ring bestätigt den Erfolg Deines Künstlerlebens bisher. Wie es weitergeht, wirst Du immer wieder entdecken. Immer frei, niemals beliebig“, sprach Alan Bern.
Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk überreichte den Ring an Clueso. Foto: Anke Donner )
Spontanes Konzert
Nach den lobenden Worten des Laudators ging Cluseo spontan auf die Bühne, umarmte seinen Musik-Partner und gab mit ihm zusammen einen kleinen Vorgeschmack auf das, was die Goslarer am Abend erwartet. Clueso will am Abend ein spontanes Konzert geben (RegionalGoslar.de berichtete). Doch erst gab es ein ganz privates Konzert für die Gäste der Preisverleihung. Gemeinsam mit Alan Bern präsentierte er seinen neuen und bisher nicht veröffentlichten Song „Paris im Schnee“. Und dann dauerte es nicht lange und der charmante Erfurter verwandelte das Kurhaus in ein Konzertsaal. Und bevor sich die Gesellschaft auf den Weg zum Paul-Lincke-Platz machte, griff Clueso erneut zum Mikro und sang „Stadtrandlichter“ zusammen mit den begleitenden Musikern.So sagt eben ein Clueso danke.
Autogrammplatte zwischen Udo Jürgens und Silbermond
Auch ein Star macht Selfies. Clueso knippste sich und seine Autogramm-Platte. Foto: Anke Donner )
Neben der Verleihung des Rings gehört auch eine CD-Autogrammplatte auf dem Paul-Lincke-Platz zur Auszeichnung. Dorthin ging es für Clueso, gemeinsam mit dem Oberbürgermeister und den Gästen in einem kleinen Fußmarsch. Auf dem Platz herrschte ein reges Treiben. Fans und Schaulustige sahen dabei zu, wie Clueso seine silberne Platte enthüllte und nur ein Wort für die Ehre fand, die ihm zuteil wurde „Wahnsinn“. Begeistert strich er über das blanke Silber der Platte und legte sich für ein Selfie spontan neben die Autogrammplatte.
Danach war Autogramm- und Fotostunde angesagt, die der Musiker ganz lässig, ohne Starallüren und ausgesprochen freundlich abhielt. An diesem Nachmittag brachte nicht nur die Sonne das Eis zum Schmelzen, sondern auch ein sehr sympathischer, junger Künstler namens Clueso.
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