Region ist bei Dynamik die Nummer eins bundesweit

Der Innovationsatlas des Instituts für Deutsche Wirtschaft bescheinigt eine hervorragende Entwicklung.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Sina Rühland

Braunschweig. Die Teilregion um Braunschweig, Wolfsburg, Gifhorn und Helmstedt hat in Sachen Innovationskraft die dynamischste Entwicklung unter 85 Wirtschaftsregionen bundesweit. Das ist das Ergebnis des Innovationsatlas 2023 des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln. Dabei wurden die Wirtschaftsräume Braunschweig-Wolfsburg-Gifhorn-Helmstedt und Salzgitter-Peine-Wolfenbüttel separat betrachtet. Dies teilte die Stadt mit.



Bei der Bewertung des Ist-Zustands schafft es die Teilregion Braunschweig-Wolfsburg-Gifhorn-Helmstedt auf den 2. Rang, belegt also bundesweit einen Spitzenplatz bei der Innovationskraft. Vor ihr liegt nur die Region Stuttgart. Der Erfolg verdankt sich vor allem dem großen Stellenwert von Investitionen in Forschung und Entwicklung seitens der Unternehmen, der hohen Zahl von technisch-naturwissenschaftlichen Akademikerberufen (MINT) sowie der Zahl der Patentanmeldungen.

Die Hauptverwaltungsbeamten der beiden kreisfreien Städte und der beiden Landkreise werten dies als Bestätigung der großen Potentiale der Region im Zusammenspiel von Wirtschaft und Wissenschaft und der konsequenten Förderung des Wissens- und Technologietransfers, nicht zuletzt im Bereich der Mobilitätsforschung.

Region entwickelt sich stark


Die Studie hebt hervor, dass das die Teilregion Braunschweig-Wolfsburg-Gifhorn-Helmstedt im Referenzjahr 2019 die höchste interne, also durch Unternehmen selbst induzierte Forschungs- und Entwicklungsintensität aufweist, und sich gegenüber einer früheren Auswertung aus 2013 sogar noch gesteigert hat. Laut einem Eurostat-Bericht aus 2022 gebe keine andere europäische Region so viel für Forschung und Entwicklung aus wie Braunschweig, heißt es im Innovationsatlas.

Außergewöhnlich stark ist auch das Ergebnis bei der Beschäftigungsintensität in sogenannten MINT-Expertenberufen, also in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Hier kommen 106 Beschäftigte auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner, niedersachsenweit sind es 38, der bundesweite Durchschnitt liegt bei 42. Damit gehe jeder bzw. jede zehnte einer naturwissenschaftlich-technischen Expertentätigkeit nach. Die Region hat auch hier die Spitzenstellung vor starken Regionen im Süden wie München, Ingolstadt und Stuttgart.

Die hohe Konzentration auf Forschung und Entwicklung wirkt sich zudem positiv auf Patentanmeldungen aus. Hier erzielt die Region Braunschweig-Wolfsburg-Gifhorn-Helmstedt das viertbeste Ergebnis bundesweit. Auch bei weiteren Kriterien wie Industrie 4.0 affine Unternehmen und Gründungen in innovationsaffinen Branchen erreicht die Region ebenfalls Werte in der höchsten von vier Kategorien.

Zufriedenheit über die Entwicklung


"Die Ergebnisse zeigen einmal mehr: Zukunft wird in dieser Region gemacht", sagte Braunschweigs Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum. "Die hohe Dichte an innovativer Wirtschaft in enger Verzahnung mit international renommierten Wissenschaftseinrichtungen macht uns zum Hotspot der Zukunftsforschung. Als Kommunen fördern wir diese Stärken und den Schulterschluss von Wirtschaft und Wissenschaft." Dr. Kornblum betonte, auch wenn die Studie den südlichen Teil der Region separat betrachte, gebe es doch enge Wechselwirkungen und Kooperationen in Zukunftsfeldern sowie eine große Wirtschaftskraft, etwa mit dem Stahl-, Automobil- und Fahrzeugbau mit Salzgitter, weshalb der südliche Teil der Region ganz klar zur Stärke aller beitrage, auch wenn das in der Systematik der Studie aufgrund der dort gewählten Teilregionen nicht zum Ausdruck komme.

Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann kommentiert: "Die aktuelle Studie zeigt, wie gut und zukunftsfähig wir als Region insgesamt wirtschaftlich aufgestellt sind. Der erste Platz beim dynamischsten Wirtschaftsraum Deutschlands unterstreicht noch einmal eindrucksvoll, welche herausragenden Anstrengungen wir hier über kommunale Grenzen hinweg gemeinsam für den Erfolg der kommenden Jahre unternehmen."

"Wir freuen uns sehr, dass wir als Landkreis Helmstedt in unseren Bemühungen bestätigt werden, wirtschaftlich stärker zu werden", sagt der Landrat des Landkreises Helmstedt, Gerhard Radeck. "Ob beispielsweise durch die Bundeslehranstalt Agrarhandel mit dem Ackerbauzentrum Burg Warberg, am Campus Helmstedt der Business School oder mit dem Wasserstoffprojekt HyExperts – wir können die Zukunft mitgestalten, das zeigt die Spitzenposition unserer Region beim Innovationsatlas ganz deutlich. Ihre besonderen Stärken entfaltet die Region vor allem in den Bereichen, in denen die Städte und Landkreise zusammen anpacken."

Tobias Heilmann, Landrat des Landkreises Gifhorn, ergänzt: "Die Innovationskraft und der Erfindergeist in unserer Region waren schon immer vorbildlich. Das Ranking ist eine schöne Bestätigung für unsere sehr gute gemeinsame kooperative Arbeit. Wir dürfen uns auf unserem Erfolg aber nicht ausruhen und arbeiten im Landkreis Gifhorn daher derzeit in einem intensiven Prozess zur Neuausrichtung der Wirtschaftsstrategie für eine gute Zukunft vor Ort – aber auch in der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft über kommunale Grenzen hinweg."


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