Über 88 Prozent mehr für Gas und Öl: Inflation steigt auf 10,5 Prozent

Das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen hat sich im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat noch einmal deutlich erhöht.

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Symbolbild | Foto: Pixabay

Niedersachsen. Das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen hat sich im Oktober 2022 um 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat noch einmal deutlich erhöht. Dies geht aus vorläufigen Ergebnissen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) hervor. Im September 2022 lag die Inflationsrate bei 10,1 Prozent. Die Inflationsrate ist wie bereits in den Vormonaten von den hohen Preisanstiegen für Nahrungsmittel und Energieprodukte geprägt. Das teilt das LSN in einer Pressemitteilung mit.



In der Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" stiegen die Preise im Oktober um 18,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit hat sich der Preisauftrieb erneut deutlich verstärkt, nach 16,3 Prozent im September 2022. Spürbar teurer wurden für die Verbraucherinnen und Verbraucher in dieser Abteilung unter anderem Speisefette und Speiseöle (+48,8 Prozent; darunter Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches: +97,5 Prozent, Butter: +52,0 Prozent), Molkereiprodukte und Eier (+27,6 Pozent) sowie Gemüse (+24,9 Prozent).

Entlastung weggefallen


Durch den Wegfall der Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung (Neun-Euro-Ticket und Tankrabatt) waren bereits im September wieder deutliche Preisanstiege in der Abteilung „Verkehr" zu verzeichnen. Auch im Oktober stiegen die Preise in der Abteilung „Verkehr" im Vergleich zum Vorjahresmonat wieder deutlich an und blieben auf einem hohen Niveau von 12,2 Prozent. Die Entlastungsmaßnahmen hatten sich von Juni bis August 2022 noch dämpfend auf die Gesamtteuerung ausgewirkt. Die Verbraucherinnen und Verbraucher mussten im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat für Kraftstoffe mehr ausgeben (+22,4 Prozent; darunter Superbenzin: +16,0 Prozent; Dieselkraftstoff: +38,3 Prozent).

137 Prozent mehr für feste Brennstoffe


Auch in der Abteilung „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe" lagen die Preise im Oktober 2022 mit +13,9 Prozent erheblich über denen des Vorjahresmonats. So erhöhten sich die Preise im Bereich Haushaltsenergie um 58,3 Prozent (darunter Feste Brennstoffe: +137,0 Prozent; leichtes Heizöl: +88,3 Prozent). Die Preise für Strom stiegen im Oktober 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 30,7 Prozent. Die Teuerung für Erdgas betrug 88,7 Prozent und für Fernwärme 84,2 Prozent im Oktober 2022 im Vergleich zum Oktober 2021. Durch das dritte Entlastungspaket der Bundesregierung wurde unter anderem die Mehrwertsteuer für Gas und Fernwärme von 19 auf 7 Prozent gesenkt. Die Effekte der Senkung der Mehrwertsteuer wurden durch die normale Preisentwicklung überkompensiert.

Insgesamt erhöhten sich die Energiepreise im Oktober 2022 im Vergleich zum Oktober 2021 um 45,0 Prozent. Die Inflationsrate im Oktober 2022 hätte ohne die Berücksichtigung der Preise von Kraftstoffen und Haushaltsenergie bei 6,3 Prozent gelegen.

Die aktuelle Kriegs- und Krisensituation wirkt sich weiterhin auf die Entwicklung der Energiepreise aus. Zudem tragen die Preiserhöhungen auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen sowie Lieferengpässe zur gesamten Entwicklung der Verbraucherpreise bei. Insgesamt stieg das Niveau der Verbraucherpreise im Oktober 2022 im Vergleich zum Vormonat September 2022 um 0,8 Prozent.


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